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"Warum wir nicht tun was wir für richtig halten - Über die Macht tradierten Denkens"

Das war das Thema der vierten Konferenz des Denkwerks Zukunft - Stiftung kulturelle Erneuerung, die am 2. Oktober 2016 in Berlin stattfand. Über 400 Teilnehmende verfolgten in drei Sessionen die Vorträge und Diskussionen namhafter Experten unterschiedlicher Fachbereiche.  Die erste Session war der Frage gewidmet, wie es 45 Jahre nach dem Erscheinen des Buches "Die Grenzen des Wachstums" um die ökologische Nachhaltigkeit in Deutschland, Europa und der Welt bestellt ist.

Trotz bemerkenswerter Erfolge in Teilbereichen ist der Befund Wolfgang Lucht zufolge besorgniserregend. Atmosphäre, Biosphäre und Ozeane seien mehr denn je der Gefahr tiefgreifender Destabilisierungen mit fundamentalen Folgen ausgesetzt. Thomas Pogge wies darauf hin, dass die schädlichen Emissionen der Menschheit im Wesentlichen von den reicheren und politisch einflussreichsten Akteuren ausgingen, die sich am ehesten den Folgen ihres Handelns entziehen könnten.

Damit war eine erste Antwort auf die Frage gegeben, warum wir nicht tun, was wir für richtig halten. Martin Schneider in Vertretung von Markus Vogt benannte darüber hinaus drei zentrale Wirkfaktoren, die uns daran hindern, das ökologisch und ethisch Richtige zu tun: die imperiale Fehlinterpretation des biblischen Herrschaftsauftrags, die Fixierung auf eine Metaphysik des Zählbaren und Messbaren sowie eine Ethik, die emotionale Kommunikation und Motivation vernachlässigt. Karl-Siegbert Rehberg betonte kulturelle Prägungen, Geschichte und den Variationsreichtun von situativen Gegebenheiten, die zu der Kluft zwischen Absichten und deren Erfüllung beitragen. 

Was ist bei einer solchen Ausgangslage zu tun? Für Thomas Metzinger ging es um nichts Geringeres als um die Veränderung der Tiefenstruktur des menschlichen Gehirns, der Struktur unseres Geistes. Wir müssten zunächst verstehen lernen, was die Handlungsoptionen für eine Änderung eben dieser Strukturen seien. Für Manfred Milinski ist unser Verhalten Ergebnis jahrtausendelanger Evolution, die uns nicht mit einem Programm ausgestattet hat, etwas wie den Klimawandel aufzuhalten, um nachfolgende Generationen vor den gravierenden Folgen zu bewahren.

Insgesamt, so Meinhard Miegel, verdeutlichte die Konferenz, dass die Menschheit vor existenzbedrohenden Herausforderungen steht, für deren Bewältigung sie sowohl mental als auch kulturell schlecht ausgestattet ist. Umso größere Anstrengungen müssten in allen gesellschaftlichen Bereichen unternommen werden, damit die Menschheit in gewisser Weise wider ihrer Natur ihre Existenzgrundlagen erhält.

Referate, Diskussionen, Präsentationen, Teilnehmerliste sowie weitere Informationen zur Konferenz werden ab 4. Oktober 2016 unter www.denkwerkzukunft.de bereitgestellt.

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