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Osterhasen: Milka und Lindt fallen gnadenlos durch

Quelle: CI Romero

Der Zeitpunkt ist gut. Ostern ist zwar ein christliches Fest (nur zur Erinnerung!), doch heute eher das Fest der Süßigkeiten - und der Schokolade. Am besten in Form von Eiern und Osterhasen, wovon einer, der "Lindthase", Kultcharakter hat. Die Christliche Initiative Romero hat die Osterhasen nun darauf untersucht, ob der verarbeitete Kakao ein fair gehandelter und "Bio" ist.  Das ist eine gute Aktion, zumal zu diesem Zeitpunkt, denn wer möchte schon Schokolade kaufen, die Kindersklavenhaltung fördert und umweltschädlich ist? Zumal zu Ostern, dem Fest der Freude. Hier geht es zum "Osterhasen-Ceck".

Doch so einfach ist das Ganze bei genauer Betrachtung nicht. Die Label mit ihrer Zertifizierung nach Standards und Kriterien sind komplex. BIO ist nicht BIO, wie auch in Romerobeitrag betont wird. Die Bio-EU-Norm ist nützlich und besser als nichts, aber von nachhaltiger Landwirtschaft kann bei ihrer Anwendung nicht die Rede sein. Dazu gehört mehr. Und fairer Handel? Da sollte man schon genau hinsehen, was bei den Kleinbauern (aber auch Großbauern) an Zusatzgeldern hängen bleibt. Weil hier Erkenntnisse fehlen, sollte man auf die kirchliche Handelsorganisation GEPA vertrauen, die von "Brot für die Welt" und "Misereor" getragen wird. Die GEPA ist selber Handelspartner und ist nicht nur ökonomisch sondern auch ethisch orientiert ist. Sie hat auch einen entwicklungspolitischen Auftrag.

Und wie ist es mit der Glaubwürdigkeit der Label? Gibt es da eigentlich belastbare Erkenntnisse aufgrund von Untersuchungen? Das ist wichtig zu wissen, denn es gibt Abhängigkeiten. Der Produzent möchte ein Label und die Zertifizierungsorganisation vergibt die Label. Beide wollen, dass das Label vergeben wird. Nicht nur weil es hoffentlich ein besseres Produktionsniveau belegt, sondern auch, weil es für beide "Partner" finanzielle Vorteile hat.

Und was ist mit all den zukunftsorientierten Betrieben, die weit verantwortlicher produzieren als die Label-Betriebe, aber aus diversen und auch plausiblen Gründen kein Zertifikat haben? Die fallen durch, obwohl viele von diesen Betrieben wegweisend sind. Man denke nur an die Kakao produzierenden Frauen-Friedens-Initiativen, die sich gegen den Kokaanbau und für Frieden in Kolumbien organisieren, in Mischkultur Kakao anbauen und nicht wie bei BIO in Plantagen. Die haben kein Label. Ja, ein Label würde deren Leistungen sogar schmälern.

Label als Marketinginstrument vereinfachen komplexe Zusammenhänge für die Kunden. Das ist gut und wichtig! Aber sie haben ihre Grenzen und können Fortschritte bei Umwelt und Menschenrechten auch blockieren. Hier gilt es neu nachzudenken.

 

 

 

 

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