Fritz Bauer-Freundeskreis zum 50. Todestag
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- Veröffentlicht: Sonntag, 22. Juli 2018 20:25
- Geschrieben von Udo Dittmann
Der Fritz Bauer-Freundeskreis ist eine Informations-Arbeitskreis um sowohl das Andenken an den Generalstaatsanwalt Fritz Bauer in Ehren zu halten als auch neue Informationen über Fritz Bauer zu verbreiten. Geleitet wird der Arbeitskreis von Udo Dittmann. Er trifft sich alle zwei Monate. Hier sein neuester Mitgliederbrief:
Liebe Interessenten des Fritz Bauer Freundeskreises,
anbei wieder einige aktuelle Infos zum Thema Fritz Bauer:
1. Zur Gedenkveranstaltung zum 50. Todestag von Fritz Bauer in der Paulskirche
Am 1. Juli 2018 fand um 11.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung zu Fritz Bauer in der Paulskirche statt, unter Anwesenheit vom Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier und zahlreichen anderen Gästen.
Hier ein Link zu einem Bericht in der Frankfurter Rundschau vom 1.7.2018
http://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-steinmeier-wuerdigt-fritz-bauer-in-der-paulskirche-a-1535921
sowie ein kurzes Video aus der hessenschau
https://www.hessenschau.de/tv-sendung/gedenkstunde-fuer-fritz-bauer,video-65764.html
Hier die Rede des Bundespräsidenten
2. Werner Renz: Texte zum 50. Todestag von Fritz Bauer
Werner Renz: Fritz Bauers Verschwinden aus der Öffentlichkeit: In FR vom 27.06.2018
Werner Renz: Fritz Bauer- Staatsanwalt wider Willen. In: Die ZEIT vom 27.06.2018
https://www.zeit.de/2018/27/fritz-bauer-bundesrepublik-nazi-jaeger-staatsanwalt
Werner Renz: Radikaler Reformer und Aufklärer. Zum 50. Todestag des ehemaligen hessischen
Generalstaatsanwalt Fritz Bauer: In: Jüdische Allgemeine vom 28.06.2018
https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/32051
3. Weltexpresso (Kulturmagazin Frankfurt): Beiträge zum 50. Todestag von Fritz Bauer
https://weltexpresso.de/index.php/zeitgesehen/13389-er-hat-nie-aufgegeben-zu-kaempfen
Weitere Artikel zu dem Thema von Claudia Schulmerich und Kurt Nelhiebel
4. Nachruf auf Brandenburgs Ex-Generalstaatsanwalt Erardo C. Rautenberg
Am 17. Juli 2018 verstarb der ehemalige Generalstaatsanwalt von Brandenburg, E.C.Rautenberg,
nach schwerer Krankheit. In herausragender Weise hatte er sich für das Wieder-Erinnern an Fritz
Bauer stark gemacht, zuletzt auch die Herausgabe einer individuellen Briefmarke für Fritz Bauer auf
den Weg gebracht. - Kurz vor seinem Tod erhielt er noch ein Schreiben von Bundesfinanzminister
Scholz, das 2019 sogar eine reguläre Briefmarke für Bauer herauskommen soll.
Ein aktueller Nachruf zu Rautenberg im Tagesspiegel vom 17.07.2018:
sowie eine Würdigung des Bundespräsidenten, die beide große Achtung vor den Leistungen Fritz Bauers hatten:
5. Zur „Straßburger Schädelsammlung“ – Fritz Bauers letzter Fall
In der SZ ist am 8.Juli 2018 eine interessante Würdigung des Buches von Julien Reitzenstein über
„Das SS-Ahnenerbe und die ‚Straßburger Schädelsammlung’- Fritz Bauers letzter Fall“ von Wolfgang
Benz erschienen. Die Anklageschrift von Bauer hierzu ist auf den 8.Mai 1968 – also kurz vor seinem
Tod – datiert: Anhang 3
http://www.sueddeutsche.de/politik/ns-zeit-die-legende-vom-handlanger-1.4044257
- Zur „Straßburger Schädelsammlung“ auch ein Beitrag von Werner Renz in der FR vom 7.5.2018
http://www.fr.de/frankfurt/auschwitz-prozess-morden-fuer-die-schaedelsammlung-a-1498665
Hans Christian Ströbele, hier bei seiner Rede, erhielt von der Humanistischen Union den Fritz Bauer Preis Foto Uwe Meier
6. Fritz Bauer Preis 2018 der Humanistischen Union an Hans-Christian Ströbele
Am 9. Juni 2018 wurde in Berlin der Fritz Bauer Preis der Humanistischen Union an Hans-Christian Ströbele verliehen. Eine Dokumentation der Preisverleihung ist zu finden unter
http://www.humanistische-union.de/veranstaltungen/buergerrechtspreise/fritz_bauer_preis/2018
7. Fritz Bauer Schülerpreis 2018 des Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart
Das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium (Ebelu) in Stuttgart ist das Gymnasium, das Fritz Bauer (und Graf Schenk von Stauffenberg) in ihrer Jugend besuchten. Seit einigen Jahren wird an der Schule der Fritz Bauer Schülerpreis für besonderes soziales Engagement verliehen. In diesem Jahr erhielt die 17jährige Schülerin Anna-Luisa Karl den ersten Preis für ihre Arbeit zum Thema „Schatten der Vergangenheit – Individuelle und kollektive Aufarbeitung der NS-Zeit in der Bundesrepublik Deutschland der 60er Jahre“.
„Vom Ebelu-Schüler zum Nazi-Jäger. Die 17-jährige Anna-Luisa Karl hat den Fritz Bauer Preis des Stuttgarter Gymnasiums gewonnen.“, aus: Stuttgarter Zeitung, 18.06.2018
9. Film „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ von Ilona Ziok auf youtube
Anlässlich des 115. Geburtstag von Fritz Bauer am 16. Juli 2018 ist der Dokumentarfilm „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ für eine Woche vom 16.7- 23.7.2018 auf youtube zu sehen.
https://www.youtube.com/channel/UC1t3kuGEnXBFdgbwvr-v3ag?feature=em-share_video_user
Der Film hat eine Länge von 97 min und wurde bisher mehrfach auf Phönix, 3sat und swr
gezeigt (nicht aber im ARD). Für ausländische Sender gibt es auch eine 57-min-Fassung mit
dem Titel „Allein unter den Seinen“. Bisher wurde der Doku-Film in dieser gekürzten
Fassung in 27 Ländern mit den entsprechenden Sprachversionen gezeigt.
10. Zum Tod von Claude Lanzmann
Am 5. Juli 2018 verstarb Claude Lanzmann (geb. 27.Nov. 1925) im Alter von 92 Jahren. Bekannt geworden ist er durch seinen hoch differenzierten achtstündigen Film „Shoah“, in dem es um die Dokumentation des Völkermordes an den europäischen Juden ging. Durch ihn wurde auch der Begriff Shoah, hebräisch Vernichtung, geprägt.
11. NS-„Euthanasie“
- Zur Erinnerungswoche „Schlaf, Kindlein, schlaf...“ in Stuttgart
Vom 29.06.- 7.07.2018 fand in Stuttgart eine Erinnerungswoche zur „Kinder-Euthanasie“ mit dem
Titel „Schlaf, Kindlein, schlaf“ statt. Die Erinnerungswoche entstand als Reaktion auf das Schweigen
von politisch Verantwortlichen der Landeshauptstadt Stuttgart mit Oberbürgermeister Kuhn und dem
Gemeinderat. Bis heute haben der Oberbürgermeister wie auch der Gemeinderat zu den Umständen
aus der NS-Zeit, dass die Stadt Stuttgart Betreiberin einer Vernichtungsanstalt für behinderte Kinder
war, dass Ärzte des städtischen Gesundheitsamtes die Auswahl der Kinder, die zur Ermordung
vorgesehen waren, vorgenommen haben und die Ärzte die Einweisung der Kinder in die
Tötungseinrichtungen sicher stellten, kein Wort verloren – kein Bedauern, keine Entschuldigung, kein
Schuldeingeständnis.
Hierzu im Anhang ein offener Brief der Initiative an den OB Schuster und den Ältestenrat GMR mit
Bitte um Würdigung der Aktion.
- Einladung zur Herbsttagung des Arbeitskreises zur Erforschung der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation in Trier
Die Herbsttagung des Ak „Euthanasieforschung“ findet in Trier vom 16.- 18.Novmber 2018 statt.
Eine Einladung ist im Anhang zu finden.
Weitere Infos zum AK unter: www.ak-ns-euthanasie.de
- Eröffnung der neuen Dauerausstellung der Gedenkstätte Bernburg am 2.Sept. 2018
Am 2.09.2018, um 11 Uhr, wird die neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte für Opfer der NS-
„Euthanasie“ Bernburg eröffnet. Eine Besonderheit wird sein, dass es auch erstmals eine eigene Tafel
zu Fritz Bauer mit bisher unbekanntem Archivmaterial geben wird. Bernburg ist eine der sechs
Tötungsanstalten der T4-Aktion in der Nähe von Magdeburg.
https://gedenkstaette-bernburg.sachsen-anhalt.de /
- Vorstellung des Gedenkbuches für Münchener „Euthanasie“-Opfer
Im Juli 2018 wurde in München das Gedenkbuch für die Münchener „Euthanasie“-Opfer vorgestellt.
Dazu ein Bericht aus der „Jungen Welt“ vom 6.07.2018
https://www.jungewelt.de/artikel/335485.diese-dinge.html
Gerrit Hohendorf, Mitautor des Buches, wies gegenüber dem Bauer-Freundeskreis hin, dass die
Biographin von Fritz Bauer, Irmtrud Wojak, den Anstoß zu diesem Gedenkbuch gegeben hatte.
12. Braunschweig
- Sendung auf Radio Okerwelle zum 20.Juli
Am Do, 19.Juli 2018, um 15 Uhr wurde an das Hitler-Attentat sowie an den Remer-Prozess 1952 in
Braunschweig erinnert. Als Interview-Partner war Udo Dittmann vom Freundeskreis anwesend, der
die näheren Umstände des Prozesses erläuterte. Der zuständige Oberstaatsanwalt Topf wollte gar keine
Anklage erheben, erst durch das Einschreiten von Fritz Bauer kam es überhaupt zum Prozess.
- Friedenspfad auf dem Braunschweiger Stadtfriedhof mit 23 Stationen
Die Gedenkstätte Helmstedter Straße/ Friedenskapelle hat einen beeindruckenden Friedenspfad auf
dem Stadtfriedhof eingerichtet, bei dem an 23 Stationen jeweils Stelen mit einem Gingko-Blatt zu
sehen sind. Dazu gibt es einen informativen Flyer sowie eine ausführliche Broschüre.
Merkwürdigerweise ist diese Gedenkstätte immer noch nicht auf der Webseite der Stadt Braunschweig
verzeichnet, obwohl sie selbst auf der Seite von www.gedenkort-t4.eu angegeben ist.
Infos zum Friedenspfad: https://www.gedenkstaette-friedenskapelle.de/vereinsarbeit/der-friedenspfad
- Fritz Bauer Freundeskreis
Das nächste Treffen des Fritz Bauer Freundeskreises ist am Montag, den 30. Juli 2018, um 17 Uhr im
DGB-Haus, Braunschweig, Wilhelmstraße 5. Anhang 9
Viele sommerliche Grüße
Udo Dittmann