Fritz Bauer-Platz vor der Staatsanwaltschaft?
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 01. Februar 2012 23:31
- Geschrieben von Udo Dittmann
Nachfolgend finden sie einen Brief des Vorsitzenden des "Fritz Bauer Freundeskreis" Udo Dittmann an die Stadt Braunschweig, um auf die vielfältigen Aktivitäten in unserer Stadt zur Ehrung von Fritz Bauer hinzuweisen. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass nach einem Gespräch mit dem damaligen Probst Hofer, auch er sich bereit erklärte die Ehrung durch eine Umbenennung eines Platzes oder einer Straße zu unterstützen.
Siehe auch Veranstaltung "Fritz Bauer - „Westdeutschlands Nazijäger Nr.1“ im Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte, Braunschweig.(Red.)
An
Stadt Braunschweig
Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz
Dr. Falko Menge
Sehr geehrte Herr Dr.Menge,
ich möchte hiermit gern auf Ihr Antwortschreiben vom 22. Dezember 2009 bezüglich einer Straßenbenennung nach Fritz Bauer zurückkommen.
Inzwischen hat sich viel in Braunschweig zu dem Thema ergeben. Das Interesse an Fritz Bauer in der Stadt ist deutlich gestiegen. Ich selber habe einen im Frühjahr 2011 einen "Fritz Bauer Freundeskreis" gegründet, der von zahlreichen Organisationen und Instituten unterstützt wird, z.B.
- vom Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte
- vom DGB Region Südostniedersachsen
- der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig
- der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
- der Braunschweiger Zeitung
sowie weiteren Gruppen und Einzelpersonen.
Der Kreis findet inzwischen auch überregionale Beachtung.
In diesem Jahr ist der 60.Jahrestag des "Remer-Prozesses von 1952" in Braunschweig. Anlässlich dieses Jahrestages werden zahlreiche Veranstaltungen mit Vorträgen, Tagungen sowie einer Ausstellung der Generalstaatsanwaltschaft zu Fritz Bauer und dem Remer-Prozess stattfinden. Dies wird in Zusammenarbeit mit der Braunschweiger Zeitung erfolgen.
Anlässlich dieses Jahres des "Remer-Prozesses" fand im Braunschweiger Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte eine Auftaktveranstaltung zum "Fritz Bauer Jahr" in Braunschweig statt, wobei Prof.Dr.h.c. Biegel einen Vortrag zu Fritz Bauer mit dem Titel hielt: "Fritz Bauer- ein streitbarer Jurist".
Bei diesem Vortrag machte Herr Biegel auch einen Vorschlag in Hinblick auf eine Straßen- bzw. Platzbenennung nach Fritz Bauer, und zwar den Platz vor der Generalstaatsanwalt (gegenüber dem Dom). Dieser Platz würde sich nach Herrn Biegel aus mehreren Gründen für eine Benennung nach Fritz Bauer anbieten:
- der Platz ist gut getrennt vom restlichen Domplatz
- es gibt außer der Generalstaatsanwaltschaft keine weiteren Anlieger
- Herr Wolf, Generalstaatsanwalt Braunschweig, hat auf einem Treffen des "Freundeskreises" diesen Vorschlag ausdrücklich begrüßt
- die Adresse der Generalstaatsanwaltschaft wäre dann: Fritz Bauer Platz 1 (was diese begrüßen würde)
- an der Außenwand der Generalstaatsanwaltschaft ist die "Justitia" angebracht sowie der Spruch "Die Würde des Menschen…", den Fritz Bauer dort anbringen ließ
- auf diesem Platz könnte später auch gut ein Denkmal zu Fritz Bauer aufgestellt werden
Vielleicht könnten Sie diesen Vorschlag bei einer Namensnennung nach Fritz Bauer berücksichtigen und dieses Schreiben auch an den zuständigen Bezirksausschuss Innenstadt weiterleiten, der über eine Straßenbenennung zu entscheiden hat.
Es wäre für Braunschweig sicherlich ein großer Gewinn, wenn gerade dieser Platz nach Fritz Bauer benannt werden könnte, der auch über Braunschweigs Grenzen hinaus Aufmerksamkeit finden würde.
Ich möchte Ihnen dazu noch gern einen Bericht des Vortrages von Herrn Biegel zusenden, der ausdrücklich auf diesen Platz vor der Generalstaatsanwaltschaft hinweist.
Ich hoffe, dass dieses Schreiben vielleicht den Entschluss stärken kann, diesen bedeutenden Mann, der auch in dem "Braunschweig Spezial" von 2005 zu den 100 bedeutenden Braunschweigern gerechnet wurde, mit dieser Platzbenennung zu ehren.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Dittmann