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Kohlmarkt: Terra Madre Day 2011 – Teller statt Tonne

Slow Food Braunschweiger Land hat zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz, BUND Braunschweig und Einzelpersonen gefeiert mit der Aktion. „Teller statt Tonne“: Eine Verkostung von weggeworfenen Lebensmitteln auf dem Kohlmarkt.

Am Samstag auf dem Kohlmarkt gab`s was zu essen. Essen aus der Mülltonne, von Slow Food Braunschweig organisiert (siehe B-S). Lebensmittel aus der Tonne nennt man „Containern“. Wir haben die Lebensmittel aus Containern von Lebensmittelgeschäften herausgeholt, gesäubert, und zu leckeren Speisen auf dem Kohlmarkt verarbeitet. Etwa 90 Liter verschiedene Eintöpfe wurden zubereitet, dazu etwa 20 kg Obstsalat und ca. 10 kg Früchte gab es pur zu genießen. Menschen, die sich mit dem Containern gut auskennen, haben uns unterstützt. Dafür herzlichen Dank von dieser Stelle an alle, die uns geholfen haben!

„Stammen die Lebensmittel wirklich alle aus der Tonne“ war eine häufige Frage. „Ja“, war unsere Antwort „bis auf die Kartoffeln. Die waren zu groß für die Vermarktung. Sie erfüllen kein Normmaß.“

Und geschmeckt hat es Allen. Übrig geblieben ist ganz wenig. Und das ist gut so!

 

 

 

Fotos: Karl-Christian Amme

 

„Stellen Sie sich vor, Sie kommen mit zwei vollbepackten Einkaufstüten aus dem Supermarkt und werfen zu Hause eine davon direkt in den Müll. Das tun Sie nicht? Dann gehören Sie zu den wenigen Haushalten, die jährlich etwa 400 Euro sparen. Steuerfrei! Schätzungsweise 20 Millionen Tonnen nicht verdorbener Nahrungsmittel landen jährlich allein bei uns in Deutschland in den Müllcontainern. Der Dokumentarfilm „Taste the Waste“ von Valentin Thurn lässt wohl niemanden kalt. Tonnen von Lebensmitteln werden bereits in der Lebensmittelproduktion vernichtet, weil sie den Handelsnormen nicht entsprechen. Kartoffeln, die zu groß oder zu klein sind, um das Handels­klassen­casting zu bestehen, bleiben auf dem Feld oder wandern in die Biogasanlage. Discounter sortieren täglich alles Nichtverkaufte häufig noch vor dem Ablauf des Mindest-Haltbarkeitsdatums für die Müllpresse heraus. Nicht verkauftes Brot wird bestenfalls zu Pellets recycelt, um damit Backstuben zu heizen. Und am Ende der Handelskette sieht es auch nicht besser aus: Ein durchschnittlicher Haushalt entsorgt jährlich Lebensmittel im Wert von etwa 400 Euro. Dabei geht es nicht nur um unser eigenes Portemonnaie. Auch das, was wir nicht essen, muss vorher produziert werden. Mit verheerenden Folgen für Umwelt, Energieressourcen und das soziale Gefüge in ärmeren Ländern, in denen Kleinbauern für den Weltmarkt  überproduzieren, was ihnen selbst zum Leben fehlt.“

Terra Madre wurde von Slow Food International gegründet, der 10. Dezember 2011 war der 7. Geburtstag.

Terra Madre ist ein Zusammenschluss von Bauern, Fischern, Lebensmittelhandwerkern, Händlern, Gastronomen, Forschern, Studenten, um weltweit Lebensmittel nachhaltig anzubauen, nachhaltig zu fischen, Tiere artgerecht zu halten, um unser Leben weiterhin zu ermöglichen, um unser gutes Essen sauber und fair zu produzieren.

Grundlage ist in vielen Aspekten der Welternährungsbericht 2008, der von der UNO veröffentlicht wurde. Nur die kleinteilige Produktion von Lebensmitteln ist in der Lage uns gut zu ernähren.

Die industrielle Landwirtschaft hat heute schon bewiesen, dass sie viele Lebensmittel erzeugen kann, aber dabei viele Ressourcen vernichtet, wie Humus in den Böden, Luft und Wasser und gleichzeitig enorme Mengen an Emissionen ausstößt durch die Produktion von Kunstdünger und Pestiziden, die Artenvielfalt vernichtet usw. Die Armut wird (auch durch die Überproduktion von Lebensmitteln) verschlimmert.

 

Am 12. Dezember haben wir im und mit dem Universum den Film „Taste The Waste“ gezeigt. 180 Menschen haben ihn gesehen. Das war ein schöner Erfolg! Das Problem der Lebensmittelüberproduktion und -verschwendung ist damit aber natürlich nicht gelöst. Weitere Aktionen und Gespräche werden notwendig sein, um die Probleme bekannter zu machen und Lösungen zu finden.

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