Offene und verdeckte Privatisierung im Bildungssystem
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- Veröffentlicht: Samstag, 19. November 2011 22:53
- Geschrieben von Jens Wernicke
Ab etwa 1975 findet in Verwaltung, Ökonomie und Politik die „dreidimensionale Wende“ statt. Damit einher geht eine Umdefinition des Staates und staatlichen Handelns:
1. Verwaltung: New Public Management etc.
2. Ökonomie: Finanzmärkte werden dereguliert, Neo-Klassik verdrängt Keynesianismus.
3. Politik: Staat wird vom Helfer in der Not zum Problem; neoliberale Ideologie setzt sich durch, was bedeutet: Wenn der Staat geht, wird, wo nur noch der Markt regiert, alles gut werden, „Wohlstand für alle“generiert.
Den vollständigen Beitrag lesen Sie hier. Entnommen aus www.nachdenkseiten.de (Red.)
Zusammenfassend lässt sich (zudem) sagen: Es lassen sich vor allem zwei Strategien für Kapitalakkumulation und Profitmaximierung erkennen:
1. Der Wohlfahrtsstaat wird mehr und mehr zurückgedrängt, die„freiwerdenden“ Staatsgelder werden überwiegend den Wohlhabenden übereignet.
2. Die brachliegenden Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge werden hiernach von diesen in Besitz genommen, also „privatisiert“.
Um nicht missverstanden zu werden:
- Es gibt keine „Verschwörung“ und keinen „Masterplan“ zur Ökonomisierung oder Privatisierung des Schulwesens oder anderer gesellschaftlicher Bereiche,- …sehr wohl aber mächtige, indifferente und teils auch widersprüchliche (Verwertungs-) Interessen, die sich hier Rendite und Einflussmöglichkeiten erschließen wollen.
Was aber hat das alles jetzt mit Bildung zu tun? Nun, ganz einfach: „Nach Schätzung des Bankhauses Merrill Lynch beträgt das Finanzvolumen des globalen Bildungsmarkts (der knowledge enterprise industry) rund 2.200 Mrd. US-Dollar jährlich.“ Und das weckt sehr konkrete Begehrlichkeiten.