Schnippeldisco: Protesttanz gegen die Lebensmittelverschwendung


Am Samstag, 27. April, von 12 bis 16 Uhr wird auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz hinter dem Schloss geschnippelt, geschrubbt, gekocht und bei Musik vielleicht auch getanzt. Die Gruppe "1. Braunschweiger Ernährungsgipfel", ein Zusammenschluss von Stadtgarten Bebelhof, Foodsharing , Slow Food, Transition Town und Greenpeace laden zum Mitmachen und Speisen in die Schnippeldisco ein. Gemeinsam mit den Braunschweiger Bürgern wollen die Akteure öffentlich ein Zeichen setzen gegen die große Verschwendung und Vernichtung von Lebensmitteln und mit vielen Tipps und Informationen auf einen nachhaltigen Konsum aufmerksam machen. Mit geretteten Lebensmitteln, die Foodsharing ständig aus seinem Netzwerk von rund 30 Geschäften und Betrieben in Braunschweig zusammenträgt, wird am Samstag eine köstliche Gemüsesuppe gekocht, die anschließend kostenlos ausgegeben wird. Dafür bitten die Veranstalter möglichst Löffel und Suppenschüssel mitzubringen.

Foto: Britta Steven


Stars des Tages sind zweibeinige Möhren, knubbelige Pastinaken und Obst mit Druckstellen und Flecken. Jeder, der Spaß an dieser Aktion hat, ist herzlich eingeladen mit zu schnippeln - das Ganze mit Livemusik! Der World Disco Soup Day findet in diesem Jahr weltweit zum dritten Mal statt und ist der Protesttanz gegen die Lebensmittelverschwendung. In Braunschweig ist es die zweite Schnippeldisco.
Laut einer Studie der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) landet ein Drittel aller Lebensmittel, die weltweit produziert werden auf dem Müll – das sind über eine Milliarde Tonnen jährlich, und das, obwohl vieles noch essbar wäre! Gerade in Europa und Nordamerika ist die Verschwendung hoch – so hoch, dass mit der Menge, rein rechnerisch, alle hungernden Menschen auf dem Planeten ernährt werden könnten! Lebensmittelverschwendung findet entlang der gesamten Wertschöpfungskette statt: vom Acker über den Transport bis hin zum Konsum in Privathaushalten, öffentlichen Einrichtungen und in der Gastronomie. Ein Grund für die Lebensmittelverschwendung in der Produktionsphase auf dem Acker ist ein industrielles System, das auf Überproduktion und optische Marktnormen setzt. Dabei werden die verlorenen Ressourcen wie Energie, Wasser und Boden außer Acht gelassen. Auf diese Zusammenhänge soll während der Schnippeldisco aufmerksam gemacht werden und auch darauf, dass nur die Verbraucher daran etwas ändern können.