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Veröffentlicht: Sonntag, 13. November 2011 21:00
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Geschrieben von Friedrich E. Walz
Sehr geehrter Herr Maus,
ich habe Ihren Kommentar in der BZ vom 12.11.2011 zur DDR-Diktatur mit Interesse gelesen.
Sowohl die Bildungseinrichtungen wie die Medien haben die ständige Aufgabe, über Diktaturen in Deutschland, Europa und in der Welt zu berichten, unterrichten und aufzuklären. Wenn Sie in diesem Jahr vor allem Aufklärung über die DDR-Diktatur ist das wichtig. Allerdings sollte auch immer über die Gräueltaten während der NS-Zeit aufgeklärt werden.Gerade hier besteht noch erheblicher Nachholbedarf.
Ich arbeite gerade an der Rolle, die die "Braunschweiger Neuesten Nachrichten" (BNN) - die Braunschweiger Zeitung steht in Tradition zu dieser Zeitung - als Wegbereiter und ideologischer und finanzieller Förderer des Nationalsozialismus gespielt hatte. Diese und die Braunschweigische Landeszeitung von 1925 bis 1945 zu lesen, trägt zur geschichtlichen Aufklärung anschaulich bei.
Es möge hier ein Kommentar aus dem Jahr 1933 genügen, um das Interesse in der Öffentlichkeit zu wecken. Das SPD- Verbot kommentierte die BNN am 24.06.1933 auf Seite 1 getreu ihrer Haltung seit ihrem Bestehen so:
„SPD endgültig erledigt. Betätigungsverbot wegen der staatsfeindlichen Umtriebe. Die Akten über die SPD sind nunmehr für immer geschlossen. Im neuen Deutschland ist für den Marxismus kein Raum, und ebensowenig wird es der Staat dulden, daß getarnte Volksfeinde und Staatsfeinde den Wirtschaftsaufbau zu stören versuchen. Deswegen muss die SPD endgültig verschwinden, denn das Verhalten der deutschen Parteileitung gegenüber der Hetze der ins Ausland gegangenen SPD-Abgeordneten bewies, daß die Loyalitätserklärungen der SPD nichts anderes waren als ein Täuschungsmanöver. Die SPD ist tot; was bleibt, ist die ungeheure Schuld, die sie dem deutschen Volke gegenüber vor der Geschichte auf sich geladen hat.“
Verantwortlicher Verleger war zu der Zeit Hugo Eckensberger und sein Sohn Verlagsleiter, Hauptschriftleiter und spätere Bundesverdienstkreuz-Träger war Hans Eckensberger. Diese und andere ns-ideologische Leitartikel und Kommentare, die die BNN von 1930 bis 1933 veröffentlichte, verbieten es Hans Eckensberger zum Vorbild für junge exellente Jounalisten zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich E. Walz
Freier Autor für Politik und Geschichte
hinzugefügt von admin am 7. August 2013
Seit dem 2.8.2013 öffentlich zugänglich und downloadbar
"Carl Hugo Hans Eckensberger – sein Weg zum Lizenzverleger" von Friedrich Walz
www.friedrich-walz.de/pdf/carl_hugo_hans_eckensberger.pdf