Ein "sehr konstruktiver Tag" und "Schritte in eine bessere Zukunft"
- Dienstag, 17. Juli 2018 11:53
- Bernd Krauss
Es ist eine seltsame Geschichte, wenn gerade die US-Amerikanischen Medien den Präsidenten Donald Trump kritisieren, wenn er die Spannungen abbauen will. Möglicherweise gehört Trump nicht zu den Amerikanern, die über Krieg die Vorherrschaft der Amerikaner aufrechterhalten wollen. Angesichts von Trumps gegensätzlichen Signalen ist schwer zu durchschauen, was er wirklich will (unter Trump fallen je Tag mehr Bomben, als unter Bush und Obama). Trump muss mächtige Kräfte hinter sich haben, sonst wäre er schon längst abgesetzt worden – er kann also nicht ein einzelner abgefahrener Politiker sein. Alles spricht dafür, dass Clinton und Co um keinen Deut besser sind, als Trump.
Zu empfehlen ist der heutige Artikel in Telepolis von dem ich die Überschrift übernommen habe.
Ich möchte auf die strategischen Interessen der USA eingehen, damit der Hintergrund der Ereignisse verständlicher wird.
Es wird in unseren Leitmedien völlig unterschiedlich spekuliert, was die amerikanische Regierung will. Tatsächlich können wir das an den Ereignissen ablesen, ohne uns durch die taktischen und emotionalen Winkelzügen von Trump ablenken zu lassen.
Der Hauptschlag des Handelskrieges der USA ist gegen China gerichtet. Anfangs ist China auf die berechtigten Interessen der USA eingegangen, den Handelsüberschuss Chinas abzubauen und die Verhandlungen liefen scheinbar gut. Kurze Zeit später wurden die Ergebnisse von der USA in die Mülltonne gesteckt und der Handelskrieg in Gang gesetzt. Hieraus können wir ersehen, dass die USA bisher keine Einigung wollen und einen Wirtschaftskrieg anzetteln. Der einzige Sinn kann nur darin bestehen, den Aufstieg Chinas aufzuhalten und die Hegemonie der USA aufrecht zu erhalten.
Übrigens ist China seit 2 Jahren dabei den Exportüberschuss zu reduzieren.
Hier das wirtschaftliche Kräfteverhältnis nach Kaufkraft. Schätzung des IWF 2017:
China über 23 Billionen,
Europäische Union knapp 21 Billionen,
USA über 19 Billionen.
Von der Wirtschaftskraft her könnte es also drei Supermächte geben. Die USA hat die EU allerdings ganz gut im Griff. Wichtig ist nur, dass sie sich in einem desolatem Zustand befindet und jede Einzelregierung gehorcht. Die USA fordern nicht eine militärisch starke EU, sondern die USA fordert jeden Einzelstaat auf, viel für Militär auszugeben.
Wenn man chinesische Medien liest, so erkennt man, das China den Handelskrieg sehr ernst nimmt und sich darauf schon lange vorbereitet. Augenblicklich versucht China sich mit Europa zu verständigen und hat darüber hinaus viele Treffen mit amerikanischen Wirtschaftsunternehmen.
Dass es in diesem Wirtschaftskrieg einen Gewinner geben wird ist unwahrscheinlich, daher könne der nächste Schritt ein militärisches Kräftemessen werden.
Das militärische Kräfteverhältnis:
Ausgaben 2017 in Milliarden Dollar:
USA 610 (nach SIPRI Stockholmer internationales Friedensforschungs.),
Europäische Nato - Staaten über 300,
China 227 (SIPRI),
Russland 66,2 (SIPRI).
Die USA erhöhen ihren Militäretat dieses Jahr um 10%. Für nächstes Jahr fordert die US-Armee nochmal 182 Milliarden mehr. (https://www.heise.de/tp/features/Geben-die-USA-fuer-das-Militaer-wirklich-sehr-viel-mehr-als-China-und-Russland-aus-4058306.html).
China versucht zur USA aufzuschließen. Was Ihnen wahrscheinlich in wenigen Jahren gelingen wird, wenn es nicht vorher zum 3.Weltkrieg kommt.
Russland reduziert seit Jahren seine Ausgaben und konzentriert sich auf die Entwicklung strategischer Waffen.
Sowohl China, als auch Russland überholen die USA gerade militärtechnisch auf einzelnen Gebieten.
Das wirkliche Kräfteverhältnis ist sehr schwer einzuschätzen. Meine Hoffnung ist, dass wir die Wahrheit nie erfahren werden.
Es wäre gut, wenn das Treffen von Trump und Putin zur Deeskalation beiträgt.