CDU und AfD Hand in Hand gegen Dokumentationsstätte zum Erntedankfest der Nazis
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- Veröffentlicht: Montag, 26. Februar 2018 09:00
- Geschrieben von Redaktion
"Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt."
Mahatma Gandhi
Aus der "Neue Osnabrück Zeitung" (NOZ): "Das Gedenken an die Verbrechen des Dritten Reiches - eine klare Sache? Der Streit um eine geplante Dokumentationsstätte am Bückeberg belegt das Gegenteil. Es geht um die Nazis - und Millionen, die mitmachten.
Ein Grasweg mit acht Informationstafeln zur nationalsozialistischen Vergangenheit eines Ortes – kein Problem? Doch, am Bückeberg ist genau dieses Projekt ein großes Problem. Der auf den ersten Blick provinziell anmutende Konflikt um angeblich zu teure Bauarbeiten zeigt, wie wenig selbstverständlich ein angemessener Umgang mit dem Nationalsozialismus heute noch sein kann. Lieber wegsehen als aufklären: Das scheint in diesem Fall die Devise zu sein. Hier weiterlesen: Prekäre Erinnerung? Gedenken braucht die Arbeit der Lebenden.
Das Projekt stößt wohl deshalb auf Widerstand, weil es daran erinnert, dass nicht nur ein einsamer Diktator das Dritte Reich am Leben hielt, sondern auch die vielen Menschen, die ihm willig folgten. Am Bückeberg jubelten die Massen Adolf Hitler zu. Nicht alle wollen das heute noch so genau wissen. Hier weiterlesen: Literatur gegen Antisemitismus - Autor Hans Joachim Schädlich im Interview.
Dabei kommt es genau darauf an. Diktaturen können nur funktionieren, wenn ihre Programme von vielen Menschen im Alltag umgesetzt werden. Die Vorstellung der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ enthielt ein Programm der Ausgrenzung, ja der latenten Bereitschaft zur Gewalt. Das alles wurde am Bückeberg eingeübt. Die Folgen sind bekannt. Genau deshalb gehört an diesen Ort eine Stätte der Erinnerung. Hier weiterlesen: „Triumph des Todes“ - der Triumph Felix Nussbaums."
NDR Bückeberg: Rat gegen Lernort zu NS-Geschichte (Filmbeitrag mit Originaldokumenten)
"In Emmerthal wächst der Widerstand gegen einen Gedenkort an die Erntedankfeste der Nazis. Dabei gehen LokalpolitikerInnen auch mal Seite an Seite mit der AfD - obwohl sie nichts zu entscheiden haben"