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Schulz ist da: Wordpower auf dem Schlossplatz

 

Martin Schulz zeigte Kante, als er über soziale Gerechtigkeit sprach. Zum Betrug der VW-Manager gab es leider nur Plattitüden. Foto: Klaus Knodt

In mitreissender Rede hat Kanzlerkandidat Martin Schulz (SPD) vor rund 1000 Braunschweigern auf dem Schlossplatz dargelegt, warum seine Partei wieder an die Regierungstür klopft. „Wir brauchen in Deutschland eine soziale, ökonomische und kulturelle Wende“, so der Kanzlerkandidat. „Merkel ist die Vergangenheit.“

Der Kanzlerkandidat inmitten der Presse. Martin Schulz liess sich durch keine Frage aus der Ruhe bringen. Foto: Klaus Knodt

Die arme Rentnerin, die nichts aus der Rente rauskriegt, die unterbezahlte Krankenschwester, der Stahlarbeiter, dessen Stahlwerk keinen Stahl mehr kocht – kein Klischee aus seinen unermüdlichen Fernsehreden liess der Kämpfer der Gerechtigkeit aus. Konkrete Aussagen vermied Schulz allerdings. Keine klare Aussage zur Mehrwertsteuer, die Arme besonders betrifft. Kein Wort zu Hartz IV. Das böse Wort „Vermögenssteuer“ für Millionäre wurde nicht angefasst, obwohl gerade diese Steuer und die Erbschaftssteuer der Lackmustest für Gerechtigkeit wäre. Dafür leider viele Selbstverständlichkeiten zum solidarischen Zusammenhalt; offenbar an die zahlreich anwesende SPD-Klientel gerichtet.

Der Mann ist gut und wird wohl gerade von seiner eigenen Partei auf Maß geschrumpft: Hinter den roten Kulissen fremdelt man möglicherweise mit dem Seiteneinsteiger aus Brüssel und schmiedet Ideen. Die SPD hat zwar Niemanden sonst, der die Wordpower aus Würselen überbieten kann, oder das notwendige Maß an Glaubwürdigkeit mitbringt. Es kommt fast das gefährliche Mitleid auf, wenn Martin Schulz trotzig den Satz ausruft: „Ich bin der nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland!“

Ohne diese Partei SPD hätte Martin Schulz wohl echt gute Chancen. Der SPD fehlt inzwischen der Riecher für den „Stallgeruch“. Da wird lieber getwittert und gegendert, als gedacht.

 

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