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DIE DISKUSSION: Flüchtlinge, Ängste und ein Vergleich mit den Juden 1938

Foto: © Sandra Hoyn - www.sandrahoyn.de

In der TAZ gibt es eine kontroverse Diskussion. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, und im Grunde nicht erwähnenswert. Doch in diesem Fall ist es anders.

Es geht um Grundrechte, nämlich das um Asyl und es geht um Flüchtlinge. Doch es geht nicht nur um Flüchtlinge, sondern auch um Europa und die Grundwerte, die in Europa besonders hoch gehalten werden. Vielleicht zu hoch. Die erste richtige Europa-Krise, (nicht Flüchtlingskrise) und schon pfeifen wir auf unsere Werte und Inhalte der Verfassung. Dann stören uns noch nicht mal die Schüsse auf wehrlose Flüchtlinge an der griechischen Nordgrenze. Und schon gar nicht stört es, wenn die Politik der AfD hinterher läuft. Doch lesen Sie über den Konflikt, der im Grunde in uns allen steckt.

 Von Ulrich Schulte: "Geständnis eines Linken" - "Wer links fühlt, muss die neue Abschottungspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisieren. Oder doch nicht?"

Als Antwort auf Ulrich Schulte schreibt Bernd Pickert: "Jeder einzelne Mensch zählt" - "Mit der Abschottung Europas sind auch viele Linke erleichtert, weil weniger Flüchtlinge kommen. Aber für Flüchtlinge bedeutet sie neues Leid."

Beiden antwortet heute in der TAZ Daniel Bax in einem Kommentar mit einem Vorschlag: "Geht für`s Asyl auf die Straße"

Eine lesenswerte, hoch spannende Position zur Flüchtlingsfrage, nimmt der Sozialpsychologe Harald Welzer ein, der die Verhältnisse der Verantwortlichkeiten einfach umdreht: "Herbeifantasierter Notstand". "In Deutschland wird eine „Flüchtlingsfrage“ diskutiert und nicht die Menschlichkeitsfrage jener, die Flüchtlinge ablehnen oder abschießen wollen."

Sein Essay beginnt folgendermaßen: "

"Dazusitzen, in diesem wunderbaren Saal, zuzuhören, wie die Vertreter von 32 Staaten nacheinander aufstanden und erklärten, wie furchtbar gern sie eine größere Zahl Flüchtlinge aufnehmen würden und wie schrecklich leid es ihnen tue, dass sie das leider nicht tun könnten, war eine erschütternde Erfahrung.“

Komisch, die EU hat doch nur 28 Mitgliedsstaaten? Stimmt, aber das Zitat bezieht sich auch nicht auf die Gegenwart und die fast einhellige Weigerung der europäischen Staaten, Flüchtlinge aufzunehmen, sondern auf die Konferenz von Evian von 1938, bei der es um Kontingente deutscher Juden ging, die dringend das Land verlassen mussten, das sie zunehmend entrechtet und beraubt hatte. Das Zitat stammt von Golda Meir, der späteren Ministerpräsidentin von Israel."

 

 

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