Machen "WIR" den Terror stark?
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 23. März 2016 10:45
- Geschrieben von Jens Berger, nachdenkseiten.de
Wir werden den Terror nicht besiegen, solange wir Kriege gegen ihn führen. Im Gegenteil, dadurch machen wir ihn stärker.
Die furchtbaren Terroranschläge in Brüssel sind nicht zu rechtfertigen. In der Politik und der Zivilgesellschaft besteht hier Konsens - zu Recht. Gleichzeitig werden ebenso unschuldige Menschen von Bomben zerfetzt - nicht hier, sondern im Nahen Osten. Die Kriege, an denen auch deutsche Militärs beteiligt sind, und die mit von uns exportierten Waffen geführt werden, haben auch mit dem Terror in Europa zu tun. Besteht auch hier Konsens? Gibt es gute und schlechte Bomben, gute und schlechte Kriegsmotive, gute und schlechte Kriegstote, Verstümmelte und Waisen?(um)
Und was steckt noch alles dahinter, was nicht erforscht, analysiert, berichtet und diskutiert wird?
Aus den Nachdenkseiten.de: Anmerkung Paul Schreyer: Wie beinahe jeder größere Anschlag in einer westlichen Metropole in den vergangenen Jahren, so löst auch dieser wieder den vertrauten Pawlowschen Reflex aus: „Wir“ werden angegriffen, müssen „uns“ wehren gegen Täter, die jeder bereits zu kennen glaubt, noch bevor sie durch Polizeiarbeit und Strafverfahren ermittelt sind. Taucht dann ein Bekennerschreiben auf oder eine „IS-Flagge“, gilt der Fall schon mehr oder weniger als geklärt. Unabhängig von den konkreten Hintergründen bleibt festzuhalten: jeder neue Terroranschlag nützt all denen, die Kriege auslösen oder in die Länge ziehen wollen, aus welchen Gründen auch immer. (Zum öffentlichen Umgang mit Terroranschlägen siehe auch hier).