Kolumbien - Ein Lichtblick in kriegerischen Zeiten
- Freitag, 08. Januar 2016 10:27
- Uwe Meier
"Was zuerst geächtet werden muss, sind die gerechten Kriege"
(Sigmund Graff)
Man muss schon akribisch suchen, um in der momentanen kriegerischen Landschaft, von denen es ja mehrere gibt, einen Ort zu finden, aus dem man zumindest etwas Hoffnung schöpfen kann. Im Nahen und Mittleren Osten werden die Kriege immer umfassender, komplexer und verworrener. Hoffnung darf man hier kaum haben, im Gegenteil: Die Kriege sind heiß, werden immer heisser, und es sind neue zu erwarten. Natürlich wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Wie es eben so ist in Kriegen und deren Vorbereitungen.
"Im Krieg ist Wahrheit immer das erste Opfer", so das 2500 Jahre alte Zitat des griechischen Tragödiendichters Aischylos. Daran hat sich natürlich bis heute nichts geändert. Auch die deutschen Kriegsbeteiligungen sind im Lichte dieses Zitates zu sehen.
Nun, wo ist der Lichtblick? Man sollte es nicht glauben, aber er liegt in Kolumbien, einem Land, in dem der Krieg seit dem Befreier Simon Bolivar, zu Hause ist. Die großen Ungerechtigkeiten bei der Landverteilung und der Jahrhunderte währende Landraub durch die Besitzenden mit Hilfe ihrer Privatarmeen, der Paramilitärs, sind die Ursachen der Konflikte. Mehrere Guerillaorganisationen wie die M 19, die ELN und die FARC kämpften gegen die Ungerechtigkeit an. Die beiden letzten bis heute.
Seit zwei Jahren finden Friedensverhandlungen in Havanna statt. Es scheint, dass sie in wenigen Monaten erfolgreich abgeschlossen werden. Lesen Sie dazu in der neuesten Ausgabe der LE MONDE diplomatique "Frieden und die Wahrheit für Kolumbien" von Maurice Lemoine. Vielleicht können diese schwierigen Friedensverhandlungen beispielgebend für andere Konflikte sein.
Beachten Sie auch zum Thema:
"Kurzbericht über die Suche nach dem „Friedenskakao“ für Braunschweig in Kolumbien"
"Auf der Suche nach dem Friedenskakao" von Cornelia Steiner. Braunschweiger Zeitung 4.01.2016 (Beitrag beim B-S anfordern)
"Die Arhuacos und der Braunschweiger „Kakao des Friedens“ von Uwe Meier. Umweltzeitung 1/2016 in Vorbereitung
Vortrag von Uwe Meier am 28.01.2016 in der Ev. Akademie Abt Jerusalem: "Auf der Suche nach dem Friedenskakao (Cacao de Paz) in Kolumbien."
2 Buchtipps der b-s Webmasterin zu Kolumbien:
beide Bücher sind verfasst in Romanform: Sergio Alvarez und Alexandra Huck haben für Ihre Romane imtensiv recherchiert.
Während Alvarez Roman in der Zeit 1965-1999 spielt, beginnt 1999 für Huck das Kennenlernen Kolumbiens als Touristin.
Die unterschiedlichen Lebenshintergründe beider Autoren (Alvarez, männlich, Einheimischer - Huck, weiblich, Europäerin die Kolumbien besucht)
geben im Lesen BEIDER Romane letztlich einen guten Eindruck über das Leben in diesem Land voller Schönheit, Schrecken, Korruption, Solidarität, Krieg, Frieden, wirtschaftliche und soziale Hintergründe und Verflechtungen .... von LOCO LOMBIA
Sergio Alvarez: "35 Tote": http://www.rezensionen.ch/sergio-alvarez-35-tote/3518462504/
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Alexandra Huck: "Marielas Traum" http://www.alexandrahuck.de/6101.html Huck war 2015 zu einer Lesung in Braunschweig zu Gast
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