Rezension „Ökonomie des Müßiggangs“
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- Veröffentlicht: Freitag, 06. März 2015 22:36
- Geschrieben von Redaktion nachdenkseiten.de
Dieses 600-Seiten Buch eines bisher unbekannten Autors untersucht den wahnwitzigen Anspruch der gegenwärtigen Ökonomie, für alle sozialen, psychischen, kulturellen und materiellen menschlichen Prozesse eindeutige Erklärungen (und auch Leitplanken dafür, was akzeptabel und nicht akzeptabel ist) zu bieten. Dieser Alleinstellungsanspruch der Wirtschaft auf Erklärungshoheit wird zurückgewiesen und zu diesem Zweck werden zahlreiche unterschiedliche Argumentationslinien herangezogen: psychologische, soziale, historische, ökologische, religionsphilosophische, ethisch-moralische. Maritsch erreicht durch diese Vielzahl an Perspektiven, dass die „Sozio- und Psychopathologie“ der Ökonomie (siehe Untertitel) besonders deutlich und eindringlich wird und interpretiert Wirtschaft auf diese Weise als eine Art Pseudo-Religion.
Der Autor hat sich ganz offensichtlich intensiv mit seinem Thema beschäftigt, das belegen zahlreiche und relevante Quellenhinweise. Er bleibt dabei bei einer Sprache, die auch der „normale Mensch" nachvollziehen kann.
Der Text ist offensichtlich nicht an das hochspezialisierte Fachpublikum, sondern an eine breite Leserschaft gerichtet.