1914: Kriegsgesellschaft - Zivilisationsbruch?
- Details
- Veröffentlicht: Donnerstag, 06. März 2014 00:19
- Geschrieben von Uwe Meier
Hundert Jahre sind es her, dass die Völker im 1. Weltkrieg übereinander herfielen und sich gegenseitig massakrierten. Die großen Bluttränken und der Tod im Kampfgas an der Somme, Ypern und vor allem in Verdun habe sich tief in das kollektive Gedächtnis der Völker Europas eingraben . Millionen von Tote, Millionen Krüppel, Elend und Verzweiflung waren die Folgen. Eine Folge war auch, da ist sich die Geschichtsschreibung sicher, die Begeisterung für den Hitler-Faschismus der Deutschen und Österreicher und in dessen Folge der II. Weltkrieg mit etwa 50 Millionen Toten. Unter dem Fehlen unserer jüdischen und anderer ermordeten Mitbürger, den familiären, finanziellen und kulturellen Folgen leiden wir noch heute.
Ja, der 1. Weltkrieg war ein Zivilisationsbruch. Trotz aller Dichter, Denker und humanistisch Gebildeten waren die Deutschen maßgeblich an seiner Entstehung beteiligt.
In zunächst drei Veranstaltungen bietet die Ev. Akademie Abt Jerusalem dem Friedensthema ein Forum. Werden doch die drei renommierten Braunschweiger Persönlichkeiten, die Herren Prof. Dr. Rohloff (Historiker), Dr. Ludewig (Historiker) und der Theologe Küssner die drei Veranstaltungen gemeinsam gestalten. Erwarten dürfen wir eine Fülle von Wissen und eine ungewöhnliche, auch dialogorientierte Darbietung des schwierigen Themas. Die drei knüpfen damit an die erfolgreichen Reihe zum umstrittenen Themenjahr 1913 an. Aufzeichnungen aus den Veranstaltungen von 2013 in der AJA: Küssner, Ludewig und Roloff (Quelle: Archiv)
Schon jetzt sei angekündigt der Vortrag von Prof. Wette
am
Mittwoch, den 14. Mai 2014 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Vortragender Prof. Dr. Wolfram Wette
Sehr eilfertig war unser aller Herr Biegel. Noch rasch stiftete er den Irmela-und-Gerd-Biegel-Preis und vergab ihn in der ehrwürdigen Dornse an Prof. Dr. Christopher Clark. Passend zum Gedenkjahr 1914 kam das Buch des Cambridge-Historikers auf den Markt.Ob der gewagten "neuen" Erkenntnisse zu erwartende Historikerstreit hätte abgewartet werden können und müssen, auch zu Ehren des Herrn Clark. Das ist wissenschaftlicher Anstand. Es sollte nicht sein, denn es ging nicht um Wahrheit und Erkenntnis - es ging um die nun angeblich endlich mögliche Teilrevision der Kriegsschuld. Da wollen wir Braunschweiger doch mal wieder, diesmal unter unserem Oberbürgermeister, früh dabei sein und den Mantel der Geschichte als Erste erhaschen. Diese Schlichtheit jedoch hat Prof. Clark nicht verdient. Und noch eins: Wer sind die Biegels und ist deren Ansinnen, als dass der Preis von Bedeutung sein kann? Sie haben ihn politisch zerstört bevor er aufgebaut werden konnte.