Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

Die Suchfunktion der Archivfassung ist NICHT mehr aktiv. Sie finden die Beiträge der Jahre 2005 bis 2019 jedoch über https://www.braunschweig-spiegel.de
Die Menüstruktur der Archiv-Fassung ging dabei jedoch komplett verloren.

Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

Chronologisch beginnt der b-s hier: http://archiv.braunschweig-spiegel.de/index.php/diese-zeitung-seit-2005


Attentat auf Europa – Bemerkungen zu einem „Schlafwandler"-Buch

Aus: Das Blättchen – Zweiwochenschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft, 16. Jg. (XVI.), Nr. 23, 11. November 2013, S. 35 ff.

In der Familie des Historikers Christopher Clark gibt es offenbar eine ausgeprägte Neigung zu Schlafstörungen. Sein Bruder hat als Kind stark schlafgewandelt, ihn selbst plagen nach eigener Aussage noch heute Albträume. Das ist nichts Besonderes. Viele Menschen klagen über Schlafstörungen. Wenn Sie aber beginnen, ihre Krankheit auf die Weltgeschichte zu projizieren, fällt es schwer, keine Satire zu schreiben. Clarks Behauptung, die Großmächte beziehungsweise Staatsmänner Europas seien als „Schlafwandler" ungewollt in den Ersten Weltkrieg getaumelt, erweist sich bei genauerem Hinsehen als „Alter Wein aus neuen Schläuchen". Gleiches ließe sich über den Zweiten Weltkrieg, den Vietnam-Krieg oder den Krieg in Afghanistan sagen. Dass die Anstifter eines Weltenbrandes hinterher in der Regel nicht gerade in Sack und Asche gehen, ist ein Allgemeinplatz, den Clark als Neuheit verkauft.

Ein Schlafwandlertum in Bezug auf Kriege, welcher auch immer, hat es nie gegeben. Es ist blanker Unsinn, und wer so „argumentiert", ist mit Fug und Recht nicht mehr ernst zu nehmen, weil er jede Rationalität vermissen lässt. Nach Clark waren die europäischen Staatslenker „vollbewusste Menschen, die sehenden Auges in diese Katastrophe hineingelaufen sind, aber ihr Tun war zum Teil bedingt von einer sehr begrenzten Rationalität, von einem begrenzten Bewusstsein der Folgen ihres Tuns" – so sein Reden am 3. November 2013 in Phoenix-TV. Und von diesem „begrenzten Bewusstsein" sollen alle Vertreter der europäischen Mächte geprägt oder erfasst gewesen sein? Tappten sie also doch herum wie „Schlafwandler"?

Weiter im Orginaltext

Additional information

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.