Bei der BZ-Veranstaltung „Die Zukunft unserer Region" fehlten die Politiker
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- Veröffentlicht: Samstag, 29. Juni 2013 10:52
- Geschrieben von Ingeborg Gerlach
Foto: erysipel /pixelio.de
Die Braunschweiger Zeitung berichtet zwar ausführlich (29.6. 2013, Wirtschaftsseite) über den von ihr mitveranstalteten Präsentations- und Diskussionsabend in der Akademie für regionale Gewerkschaftsgeschichte am 27. 6. 2013: „Die Zukunft unserer Region". Weil aber einige Aspekte zu wenig ins rechte Licht gerückt wurden, soll aus der Sicht einer Zuhörerin noch einiges ergänzt werden.
Vorgestellt wurde ein Band mit Aufsätzen, der den Weg des ehemaligen Reson-Projekts (=Region Südostniedersachen), initiiert im Wesentlichen von Professor Klaus Lompe TU Braunschweig, bis hin zur Gegenwart begleitete. Heute spielt die VW-dominierte „Allianz für die Region", die maßgebliche Rolle. War Lompes Vorhaben auch von Überlegungen geleitet worden, ob es Alternativen zur VW-Abhängigkeit der Region gebe, so mochte man heute nicht mehr daran rühren. „Nachhaltige Mobilität", was vielleicht E-Auto bedeuten kann, gilt als Zukunftsperspektive für die nächsten Jahre und Jahrzehnte.
Überhaupt strich man um VW herum wie die Katze um den heißen Brei. Glogowski, fast der einzige „Politiker" an diesem Abend (aber eben nur ein ehemaliger) wies auf den chronischen Platzmangel des Konzerns hin, den aber auf Seiten der Region niemand steure, was doch dringend erforderlich sei, wie die Fusion Wolfsburg-Helmstedt beweise.
Die anderen, meist arbeitgebernahen Herren, äußerten eher milde Verachtung gegenüber der Politik, die es, da haben sie Recht, nicht einmal geschafft hat, eine Regionalbahn auf die Gleise zu bringen. Erzählt wurde die Geschichte von Paläon, das nur so schnell zustande kam, weil da einer einen kannte, und der kannte wieder einen.... Lompe hielt dagegen und forderte politische Verantwortung, und Frau Dr. Blöcker, die einzige Frau in der Runde (auch ziemlich typisch) verwies auf die Notwendigkeit von Bürgerbeteiligung bei den Projekten, mit denen die PPP-Allianz für die Region „Identität" schaffen will. Der Zuhörerin fiel das Paläon ein: Hätte man die Bewohner des strukturschwachen Schöninger Landes einbezogner, hätten sie garantiert auf den fehlenden Öffentlichen Nahverkehr verwiesen, der jetzt dem Erfolgsmodell im Wege steht.
Ach ja, und die Wissenschaft war auch vertreten: TU-Präsident Hesselbach, der sich für die führende Rolle des Forschungsstandorts Braunschweig stark machte. Eines seiner Beispiele: der „Forschungsflughafen". Es fehlt der TU ein Nachfolger für Lompe, der die Idee der Region kritisch weiterverfolgt.
Und es fehlten an diesem Abend die lokalen Politiker (nur eine Politikerin aus Wolfenbüttel war gekommen), die begreifen, dass ein Koloss wie VW auch demokratisch gewählte Gegenspieler braucht.
0 #1 Oliver Schönemann 2013-06-30 15:46
Ich kann als Politiker im ZGB leider nur sagen: Wenn die Politik nicht eingeladen wird kann sie auch nicht kommen. Ich habe nicht die Zeit jeden Veranstaltungsk alender in der Region permanent im Auge zu behalten kann aber mit absoluter Sicherheit sagen das ich von der BZ oder der Akademie weder einen Hinweis auf den Termin noch eine Einladung bekommen habe...