Euro-Rettung: Wer zahlt für die Krise?
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 26. Juli 2012 15:21
- Geschrieben von Annette Sawatzki und Christoph Bautz
Wieder sind es 100 Milliarden mehr, mit denen Wirtschaft und Euro vor dem Kollaps bewahrt werden sollen. Diesmal stützt der Euro-Rettungsschirm spanische Banken - so hat es der Bundestag letzte Woche beschlossen. Doch vor Verlusten bewahrt werden mit unser aller Steuergeld auch die riskanten Anlagen deutscher Kapitalanleger, deren Vermögen selbst in Krisenzeiten weiter wachsen.
Jetzt ist es an der Zeit, endlich Spitzenverdiener und Millionäre stärker in die Pflicht zu nehmen und die ihnen zugute gekommenen Steuersenkungen der vergangenen Jahrzehnte zurückzunehmen. Wir müssen die Reichen an den Kosten der Krise beteiligen! Mit einem Bürger/innen-Appell fordern wir eine höhere Besteuerung von Millionenvermögen und Spitzeneinkommen sowie ein entschiedenes Vorgehen gegen Steuerflucht. Unterzeichnen Sie unseren Appell!
http://www.campact.de/vst/sn2/signer
Der private Reichtum wächst in Deutschland trotz Krise an und ist immer ungleicher verteilt: Während die ärmere Hälfte der Bevölkerung sich zwei Prozent des Gesamtvermögens teilen muss, verfügt das reichste Prozent der Deutschen über 35 Prozent. Sie besitzen die unvorstellbare Summe von über 2,5 Billionen Euro - mehr als die gesamten deutschen Staatsschulden.
Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass Wohlhabende wieder mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Es braucht eine konsequente Besteuerung von Millionenvermögen und großen Erbschaften, einen höheren Einkommensteuersatz für Spitzenverdiener, eine Abschaffung des Steuerprivilegs für Kapitalerträge und ein entschiedenes Vorgehen gegen Steuerflucht.
Unter der derzeitigen Bundesregierung wird all dies nicht einfach zu erreichen sein. Doch die Bundestagswahl rückt näher: Der Druck auf Kanzlerin Merkel steigt, die Kosten der Euro-Rettung nicht vor allem den einfachen Steuerzahler/innen aufzubürden. Spätestens eine neue Bundesregierung muss eine grundlegende Wende zu mehr Steuergerechtigkeit einleiten. Dafür braucht es jetzt eine breite gesellschaftliche Bewegung.
Die ersten 100.000 Unterschriften wollen wir in den nächsten Tagen unter unserem Appell versammeln. Sind Sie mit dabei?
Unterzeichnen Sie unseren Bürger/innen Appell!
http://www.campact.de/vst/sn2/signer]
Lesen Sie mehr im 5-Minuten-Info...
http://www.campact.de/vst/info/5min2
0 #1 Stefan Domeyer 2012-07-26 21:01
Als erstes würde ich mal bei den Ursachen, um nicht zu sagen Urhebern anfangen. Für mich ist die Meldung des Tages, dass die Griechen allein im Juli schon wieder 7 Milliarden EUR von den dortigen Konten abgehoben und gebunkert haben. Der größte Teil des Privatvermögens in diesem Land ist wohl Schwarzgeld (im deutschen Sinne), weil unversteuert. Wenn ein Volk für seinen Staat und die Finanzierung staatlicher Dienstleistungen nicht bereit ist, Steuern zu zahlen, geht diesem Staat natürlich das Geld aus. Quittungen für Bareinnahmen sind immer noch exotisch, Schmiergelder in der überblähten Verwaltung eine Normalität. Ein Staatswesen, das keines mehr ist, kann man nicht durch Infusionen am Leben erhalten. Schon garnicht, wenn der Patient sich dagegen wehrt.