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Autoritäre Stadt: „Die Mauer muss weg!“

In einer Nacht- und Nebel-Aktion ließ die Stadt Mitte März die Mauer entfernen, die den kleinen Parkplatz zwischen Güldenstraße, Südstraße und Alte Knochenhauerstraße umgrenzte. Im Volksmund war diese Mauer immer als die „Tandir-Mauer“ bekannt, weil man sich in Monaten ohne R gerne mit einem Erzeugnis der stadtweit beliebten Dönerschmiede auf sie setzte. Doch nicht nur Tandir-Gäste taten dies. An Wochenenden war der gesamte Platz vor allem nachts von jungen Leuten bevölkert, die dort soffen, grölten und allerlei anderes Unflätiges taten, das Anwohner störte und sie selbst gefährdete. Das zumindest sagt Stadtsprecher Rainer Keuneke laut Braunschweiger Zeitung (bzw. newsclick.de) am 25. März. Der Mann betont: „Da sie [die Mauer] häufig zweckentfremdet genutzt wird, besteht latente Unfallgefahr.“

 

Logische Konsequenz: Die Mauer musste weg. Ein kleiner Bordstein ersetzt sie nun. Wer aktuell am Wochenende nachts zum Tandir geht, stellt den durchschlagenden Erfolg dieses blinden Aktionismus fest: Jugendliche hören sofort auf zu existieren, sobald sie anfangen zu grölen, zu saufen und sich sonstwie unfallgefährlich zu verhalten, und das ganz allein deshalb, weil die Stadt eine Mauer entfernen ließ. Danke, liebe Stadt, für dieses Lehrstück in Autorität und Dialogführung. Darauf gehe ich mit allen bekehrten Jugendlichen einen heben. Nachts, grölend und auf dem Parkplatz am Tandir, wie all die anderen Jugendlichen. Denn auch auf Bordsteinen kann man bequem sitzen.

 

 


Kommentare   
 
0 #1 Schimm 2011-04-20 02:24
Vielleicht denkt man auch mal an die Leute, die dort wohnen....! Haben die keine Rechte mehr?
Schade, dass man das so einseitig sieht.
 
 
 

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