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Bildungsoffensive gegen Neonazi-Aufmarsch

Zum Bericht in der Braunschweiger Zeitung vom 7. 1. 2011

Im Prinzip ist die Idee gut, mit einer Vortragsreihe Aufklärung  über den alten und den neuen Nazismus zu verbreiten. Aber abgesehen davon, dass die „Hauptakteure“ nicht daran teilnehmen werden: Die Vortragsreihe findet, zwar öffentlich, doch halb versteckt, im „Institut für Braunschweiger Regionalgeschichte“ am Fallersleber Torwall 23 statt. Waren Landesmuseum oder DGB nicht bereit, ihren ehemaligen Chefs größere, zentral gelegenere  Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen?

Noch gewichtiger ist ein weiterer Aspekt: Bei aller Vielfalt des Programms fehlt die ökonomische Seite. Dabei steht in allen Schulbüchern, dass die Weltwirtschaftskrise samt der durch sie verursachten Massenarbeitslosigkeit die Hauptursache für den Aufstieg der Hitlerpartei darstellte. Meist wird dann auch noch auf Brünings verfehlte Sparpolitik verwiesen, die zur allgemeinen Verbitterung beitrug

Und heute? Zwar werden sinkende Arbeitslosenzahlen bejubelt, aber wie viele prekäre Arbeitsverhältnisse sind darunter? Und die Sparpakete, begründet durch die Finanzkrise (der Staat bezahlt die Zockerei „systemrelevanter“ Banken) treffen die Ärmsten der Armen. Vom angeblichen „Aufschwung“ ist noch nichts unten angekommen.

Doch es sind nicht so sehr die Langzeitarbeitslosen oder die „Aufstocker“, die für den neuen Faschismus anfällig sind. Die Bewegung nach rechts kommt aus der verunsicherten Mitte, von denen, die sehen, wie es den Hartz-IV-Empfängern geht und sich vor einer solchen Zukunft fürchten. Das sind dann nicht die brutalen Schlägertypen mit entsprechendem Outfit, sondern „die netten Nachbarn“ mit (klein-)bürgerlichem Habitus, die vor drohender Arbeitslosigkeit mit nachfolgendem Abstieg Angst haben und sich radikalisieren. Wilhelm Heitmeyers jüngste Untersuchungen über „menschenfeindliche Bestrebungen“ belegen die wachsende Entsolidarisierung unserer Gesellschaft. Den Ausgrenzten schlägt blanker Hass entgegen.

Dass der Gewerkschafter Algermissen diesen Aspekt nicht berücksichtigt, sondern mit Kaugummi-Themen wie „Nationalsozialismus, gestern, heute, morgen?“ Vorlieb nimmt, erscheint daher befremdlich.


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