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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

Chronologisch beginnt der b-s hier: http://archiv.braunschweig-spiegel.de/index.php/diese-zeitung-seit-2005


Alba verstärkt in den Schlagzeilen

Seit die Stadt- und Müllreinigung an Alba übertragen wurde häufen sich nicht nur in Braunschweig die Klagen.
Es ist eine Sache, wenn der Oberbürgermeister einer Stadt – in diesem Fall Braunschweig – Städtische Unternehmen an Privatfirmen verkauft.
Offensichtlich scheint der Oberbürgermeister bzw. die Stadt nicht mehr in der Lage zu sein hier eine ordentliche Entsorgung zu gewährleisten. Stattdessen wird sich jeglicher Verpflichtung gegenüber den Bürgern dieser Stadt entledigt. Nicht erbrachte Leistungen dieser Privatfirmen werden kaschiert, indem vorübergehende Ausnahmen erteilt werden, z. B. Lockerung des Verbotes wieder Streusalz einsetzen zu dürfen (siehe Bürgeranfrage 29.01.2009).

alt

14. Februar 2009, Packhof/Langestraße

Anstatt zu überprüfen bzw. einzuschreiten warum Alba nicht mehr in der Lage ist seinen Verpflichtungen nachzukommen.

Hier stellt sich die Frage: Warum?
Vielleicht liegt es daran, dass Privatisierungsverträge mit "derartigen" Firmen nicht in die Öffentlichkeit gelangen sollen, da sonst die Bürger hellhörig werden könnten bzw. erfahren, was für Verträge/Geschäfte hier ausgehandelt wurden. Es geht  zu Lasten der zahlenden Mehrheit/Bürger und der Arbeitnehmer dieser ominösen Privatfirmen, Nutzen haben nur einige wenige – beispielsweise die Firmeninhaber …
Die FAZ berichtete über ALBA in Braunschweig:

In Braunschweig etwa, das die Hausmüllentsorgung vor einigen Jahren privatisiert und an Alba vergeben hat, zahlen die Bürger deutlich mehr.

Auch das Hamburger Abendblatt befasste sich auch mit ALBA:

Müllwerker sprechen von chaotischer Organisation und Dumpinglöhnen. ... Am 2. Januar 2007 hatte die Entsorgungsfirma Alba, nachdem sie den dortigen alteingesessenen Entsorger bei einer Ausschreibung ausgebootet hatte, die Entsorgung in dem Flächen-Landkreis übernommen und für ein Chaos gesorgt. Ein Mitarbeiter der Osnabrücker Kreisverwaltung berichtet, die Fahrer von Alba hätten teilweise "direkt vor den Gemeindeverwaltungen angehalten und sich aktuelles Kartenmaterial von den Gemeinden und außerhalb gelegenen Gehöften besorgt, um überhaupt ihre Touren fahren zu können. ... Nach Informationen der Harburger Rundschau haben schon die ersten Alba-Mitarbeiter wieder gekündigt. Ein ehemaliger Fahrer des Unternehmens, der namentlich nicht genannt werden will, sprach von "absolutem Chaos in der Organisation der Abfuhr. Die Leute bekommen brutto etwa die Hälfte von dem, was wir bei Fehr Edelhoff bekommen haben, müssen aber mehr arbeiten. Und die Firma hat einfach zu wenig Fahrzeuge", sagt der Müllwerker.

Und noch einmal die Frankfurter Allgemeine zur Gesamtsituation auf dem Energie- und Entsorgungsmarkt: "Vier Konzerne kämpfen um die Vorherrschaft".

Vier Konzerne kämpfen um die Vorherrschaft: Remondis aus Lünen, Alba mit der mehrheitlich beherrschten Kölner Interseroh AG, die deutsche Tochter des französischen Konzerns Veolia und die ebenfalls französische Sita. BSR-Chefin Gäde-Butzlaff warnte vor Verhältnissen wie auf dem Energiemarkt. Auch dort dominierten vier Konzerne weitestgehend den Markt. Umso mehr seien die kommunalen Entsorgungsbetriebe gefordert, meinte Gäde-Butzlaff: "Sie bilden ein wichtiges Korrektiv gegen diese Entwicklung und gegen private Regionalmonopole, die sich sonst herausbilden würden.

Die Stadt Braunschweig sollte dieser Erkenntnis folgen, und die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung schnellstens wieder in die kommunale Eigenverantwortung zurückführen.

alt

14. Februar 2009, Am Neuen Petritore

Zu Alba siehe auch den Alba-Blog.

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