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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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Epochenschwelle

Eintracht Braunschweig hat ein neues Präsidium. Wir wünschen dem neuen Präsidium eine glückliche Hand.

Eintracht Braunschweig hat auch einen neuen Ehrenpräsidenten. Wir wünschen dem neuen Ehrenpräsidenten alles Gute und dass ihm als Privatier die Quellen des persönlichen Glückes und die des goldenen Gerstensaftes nie versiegen mögen.

Apropos "Bumsdorf"

Seit einiger Zeit, seit sechs losen Folgen schreibt Axel Klingenberg hier den „Bericht aus Bumsdorf“, was zu manchen Irrtümern und Irritationen und mehr Spams mit allerlei an- und auszüglichen Angeboten und Anliegen geführt hat. Daher zur Aufklärung:
Zwar heißt es zu Bumsdorf: „den frommen Tauben war alle Gelegenheit zu einer wünschenswerten Vermehrung geboten“, doch handelt es sich ansonsten um einen eher keuschen Ort, in dem der Braunschweiger Dichter Wilhelm Raabe sich so heimisch fühlte, dass er ihn zum Schauplatz des Romans Abu Telfan machte: „Es war ebenfalls ein Vogelnest im Grün, dieses Dorf Bumsdorf, aber weniger voll zwitschernder Melodien als voll Gebrumm und Gegrunz, Geschnarr und Geknarr, Gequiek und Gequak, Gefluch und Gepfeif, Gezeter und Gejodel, und die Sonne beschien heiter die Kirche, das Pfarrhaus, den Gutshof, das Wirtshaus und den Mühlenteich, die Wohnungen der Vollspänner, Halbspänner, Brinksitzer, Kotsassen, Häuslinge und Anbauer und das Haus des pensionierten Steuerinspektors Hagebucher, ... über der Pforte stand der biblische Spruch: Gesegnet sei dein Eingang und Ausgang -, und hinter der Tür stand der dicke Knüppel für unverschämte Bettelleute, Handwerksgesellen und fremde Hunde; ...“ Hier heimisch fühlt sich auch die „Bumsdorfer Gerüchteküche“ mit Axel Klingenberg und ...

Psychologische Farbenlehre

Schwarz und Weiß sind distinguierte Farben, sie verweisen bei Personen auf eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe. Bunte Farben dagegen, das belegt eine Studie des Engländers David Batchelor (erschienen in London im Jahre 2000), die den Titel Chromophobia (= Angst vor Farben) trägt, waren und sind über Jahrhunderte hinweg das Objekt extremer Vorurteile in der westlichen Kultur. Die Antike liebte es farbig : die heute so marmorweißen Statuen waren ursprünglich alle bemalt. Das Vorurteil gegen Farben sei, so der Autor, auf eine irrationale Furcht vor dem Fremden, vielleicht ´Ansteckenden´ zurückzuführen.. Chromophobie, wie Batchelor diese Abneigung gegen Farben nennt, verlangt, dass die Farbe kontrolliert werden muss. Unbewusst wird sie mit einem fremden Körper, meist einem weiblichen, orientalischen verknüpft. Schwarz und Weiß hingegen seien männlich-rationale Farben, die einen sauberen und leeren Raum signalisierten.
Wem fällt da nicht die künftige Farbgestaltung des Bohlwegs ein?

Bericht aus Bumsdorf VI - Einsame Helden oder Allein unter Müttern

Väter sind einsame Menschen. Insbesondere solche, die sich um die Aufzucht und Pflege ihrer Kinder kümmern, während ihre Lebensabschnittsgefährtinnen oder Ehefrauen – jedenfalls die Mütter der gemeinsamen Brut – arbeiten gehen.

„Nee, ich mach auch gerade nix“, sagt mir ein ehemaliger Mitschüler, der gerade sein Studium geschmissen hat, auf einem Klassentreffen, als ich ihm erzähle, dass ich mich vollzeit um meine Tochter kümmere, um zusätzlich halbtags arbeiten zu gehen.

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Quo Vadis, Cinema Paradiso?

Wer erinnert sich noch? Vor 15 Jahren gab es kaum einen angekündigten Film, der nicht auch in Braunschweig gezeigt wurde. Für nur wenige Ausnahmen mußte man nach Hannover, Berlin oder Ravensburg fahren. Das Angebot war schier unbegrenzt, die Zahl der Leinwände und Kinosäle hoch: Capitol vier Leinwände, Universum drei Leinwände, Scala zwei Leinwände, Broadway, Lupe, City, Gloria und Hansa je eine Leinwand, macht zusammen 14 Präsentationsflächen für Kunst und Unterhaltung. Mittlerweile ist die Zahl der wöchentlichen Neustarts in Deutschland aufs Unüberschaubare angestiegen - und Braunschweig hat noch genau zwei Kinos: das Cinemaxx mit acht Leinwänden und das City. Darüber hinaus ist das City nun alleiniger Ersatz für ehemals drei Programmkino-Leinwände: Einst Lupe, Broadway, Scala II, dann immerhin das Universum, nun eben City. Wenn ein Kunstfilm wie "Emmas Glück" dann im Cinemaxx läuft, sagen viele Braunschweiger: Da gucke ich den nicht, ich will in ein vernünftiges Kino gehen, nicht in einen Flughafen.


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Bericht aus Bumsdorf IV Der Kopf ist rund, damit sich die Gedanken im Kreise drehen können

Die deutsche Bürokratie gilt als die beste der Welt. Nirgendwo gibt es so viele unnütze Beamte wie hier. Nirgendwo ist der Bürger so gefordert wie hier. Wir haben auch die überflüssigsten Vorschriften, fälschungssichersten Personalausweise und umfangreichsten Formulare. Wir sind die Könige des Verwaltungsirrsinns!

Das durften Anita und ich auch im letzten Jahr feststellen, als wir nach Italien in den Urlaub fahren wollten. Dazu bräuchten wir Personalausweise bzw. für unsere Kinder Reisepässe, wurde uns gesagt. Obwohl wir ja noch nicht mal Europa verlassen wollten und Italien ja kaum noch wirklich als Ausland bezeichnet werden kann.

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Bericht aus Bumsdorf III - Kauft nicht bei Hannoveranern

„Sparkassencup Boykott“ – so steht es gesprüht und geklebt auf allerlei Hauswänden und Verkehrsschildern in der Braunschweiger Innenstadt. Ich bin zufrieden, ja, geradezu glücklich, denn ich komme nicht umhin, diesen Aufruf als die Manifestation eines kritischen, antikapitalistischen Bewusstseins zu interpretieren, das die breiten Volksmassen ergriffen hat. Das Proletariat ist erwacht! Endlich!

Der Imperialismus liegt ja bekanntlich schon seit den Protesten gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm in den allerallerletzten Zügen, die Mächtigen sind nur zu faul zurückzutreten und scheuen auch die daraus resultierenden Konsequenzen. Sie wollen eben nicht wie der letzte chinesische Kaiser blümchenpflückend hinter Gefängnismauern enden.

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Bericht aus Bumsdorf II - Damentoiletten hinter Schlossfassaden

Ich bin einer der ganz ganz harten Kerle.

Auch wenn viele Menschen das wohl anders sehen dürften und mich eher der Kategorie der Fußbadnehmer und Milchtrinker zuordnen dürften. So ganz unzutreffend ist das ja auch nicht, auch wenn ich eher Whirlpools als Fußbäder mag und Milch nur als Färbemittel für Kaffee akzeptiere. Aber es stimmt: ich wasche in meiner Familie die Wäsche (immer), mache den Einkauf (meistens) und bereite die Mahlzeiten zu (die man manchmal sogar essen kann).

Ja, ich bin ein moderner Mann und dazu stehe ich auch. Das ist auch gar kein Problem für mich. Nee, echt nicht. Nur...

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Deutsches Sprak - schweres Sprak

Unveröffentlichter Leserbrief an die Braunschweiger Zeitung vom 9.7.2007

Kein besseres Deutsch bei der Braunschweiger Zeitung in Sicht: So kommentierte beispielsweise der Redakteur der Braunschweiger Zeitung (BZ), Herr Ernst-Johann Zauner, in der Ausgabe der BZ vom 14.05.2004, Seite 33, den Verkauf der ehemaligen Stadtreinigungsbetriebe Braunschweig (SRB) mit den Worten:

"Wäre das Interessen anderer Entsorger an SRB  so groß, hätte sich längst ein Gebot abgegeben."

Auch Jahre danach geht es lustig weiter. So schreibt Herr Ernst-Johann Zauner in der BZ vom 30.06.2007 im Artikel "Sieben städtische Töchter mit Gewinn":

"Dies zeigt ein Vergleich der Jahresabschluss-Ergebnisse 2006, die Verwaltung jetzt vorlegte."

"Das Klinikum zeige mit seinen fast 5 Millionen Euro Gewinn, dass die Stadt mit ihren Privatisierungen auf einem guten Weg seien."

In der gleichen Ausgabe der BZ schreibt Zauner dann im Artikel "10 Millionen Euro Altschulden abgelöst":

"Die Verwaltung führt des weiteren Verlusten aufgrund von Gebührenprozessen ... an."

Ein sorgfältigerer Umgang mit der deutschen Sprache ist aber möglicherweise gar nicht mehr nötig, denn „Birsctihe Frshocer hbaen haruesgfenuedn, dsas es eagl ist, in whlecer Rhieenfgloe die Behsucbatn eenis Wtores sheten, slognae der etsre und ltetze Bhsucbate am rhitiegcn Pltaz sehten.“

Ralf Beyer

Braunschweig als Vorbild für Berlin?

Zur Enthüllung der Reiterstandbilder vor dem ECE-Einkaufscenter sprach der Oberbürgermeister mit Blick auf den ECE-Haupteingang: "Wenn ich sehe, dass meine große Heimatstadt Berlin sich diese Stadt Braunschweig als Vorbild nimmt, dann ist alles weggefegt an Kritik, an Sorgen, an Bedenken, dass man über uns lacht."

Braunschweig als Vorbild für Berlin? Wer sagt denn so was?


Herr von Boddien, Geschäftsführer des "Fördervereins Berliner Stadtschloss" behauptet jedenfalls genau das Gegenteil: "Braunschweig ist KEIN Vorbild"

Und Berlins Senatsbaudirektor Hans Stimmann ist vom ECE-Schloss auch nicht ganz überzeugt: "Das ist natürlich eine Horrorvision. Also dann lieber gar nichts."

Die Kritik wird wohl nur von Herrn Dr. Hoffmann himself weggefegt.

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