Evangelische Akademie Abt Jerusalem mit neuem Herbst-Programm
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- Veröffentlicht: Freitag, 29. August 2014 13:58
- Geschrieben von Uwe Meier, Mitglied im Konvent der Akademie
Das neue Programm der Abt Jerusalem Akademie ist veröffentlicht.
Hier ist es, wenn Sie auf Programm klicken. Das Programm ist wieder einmal sehr vielfältig. Themen aus der Vergangenheit, die noch hoch aktuell sind, Fragen des Glaubens und des Wissens. Selbstverständlich theologische Themen, Wanderungen, Gesundheit und Politik: Für alle ist etwas dabei, ohne beliebig zu wirken.
Auf eine Veranstaltung möchte ich besonders hinweisen:
Darf evangelische Predigt heute politisch sein?
Freitag, den 26. September 2014 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Hier taucht die alte Frage auf, wieweit sich die Kirche in politische Fragen einmischen soll oder darf. Fragt man die sog. "Linke Szene", kommt fast übereinstimmende Ablehnung, denn die Kirchen hielten es schließlich immer mit den Mächtigen - dem Kapital. Die Arbeiter und "Kleinen Leute" müssten sich ihre Freiheit immer erkämpfen - auch gegen die Kirchen. Und ohnehin sei "Religion Opium für das Volk" (Karl Marx).
Fragt man das politisch rechte Lager oder auch die sog. Wertkonservativen, kommt ebenso Ablehnung. Die Kirche solle sich um das Seelenheil kümmern, von Politik verstünde sie nichts und käme nur den Geschäften in die Quere. Man denke hier nur an das politische Engagement des früheren Landesbischofs Prof. Friedrich Weber beim Thema ASSE II, Konrad, Ladenöffnungszeiten, Flüchtlinge. Das Streitgespräch zwischen Landesbischof Weber mit dem ehemaligen OB Dr. Hoffmann in der Dornse wird unvergessen bleiben.
Zum Selbstverständnis des politischen Engagements der Ev. Akademien der Landeskirchen in Deutschland folgender Text:
"Die Evangelischen Akademien in Deutschland entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Erfahrung des Versagens der Institutionen und Kirchen in einem totalitären Staat. Mit dem Anspruch, in einer sich neu ordnenden Gesellschaft kritischer Partner zu sein. Hierbei waren und sind es bis heute vor allem Christen aus unterschiedlichen Berufen und Verantwortungsbereichen, die sich den Herausforderungen gesellschaftlicher, kultureller und kirchlicher Gestaltungsaufgaben stellen. In Verantwortung vor Gott und den Menschen, geleitet von der reformatorischen Botschaft der „Freiheit eines Christenmenschen“. Daher suchen die Evangelischen Akademien den Austausch mit Wissenschaft und Technik, Wirtschaft, Politik und Kultur, pflegen die Nachbarschaft zu anderen Konfessionen und Religionsgemeinschaften."
Quelle: Evangelischen Akademie Abt Jerusalem und veröffentlicht im Buch "Agrarethik - Landwirtschaft mit Zukunft" (2012), das von Uwe Meier herausgegeben wurde.