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Sitzung des Braunschweiger Kulturausschuss` vom 6. Sept. 2012

Nach dem Eklat in der Sitzung aufgrund der Argumentationslosigkeit der Kulturdezernentin Dr. Hesse wären die Konsequenzen zu beleuchten, die in der Kulturpolitik zu ziehen wären. Diese betreffen

  1. Die Kündigung der Verträge mit der Sammlung Bönsch
  2. Das Nichtvorliegen des städtischen Konzepts für „1913 – Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne“

Zu 1. Der opulente Eröffnungsflyer des Städtischen Museums im Juni 2012 mit dem knalligen Titel „Neu zurück“ [1] erwähnt mit keinem Wort die Sammlung Bönsch oder gar deren Standort in den 3 Geschossen des Gebäudes. Das kann den großherzigen Stifter nur verletzen, kein Wunder, dass die Vorgeschichte  dieses Mankos schließlich zur Kündigung der Verträge (Februar 2012) mit dem Städtischen Museum geführt hat.

Der zweite ganzheitliche Blick auf das neueröffnete Städtische Museum in den 3 Geschossen zeigt außerdem, dass kein dem Namen des Museums angemessenes Ordnungsprinzip herrschte, sondern dass allenfalls der optische Reiz der Ausstellungsstücke richtungweisend war: so wird der Besucher im EG von musikhistorischen Gegenständen empfangen (einem Nebenschauplatz der Stadtgeschichte), im 1. OG vom Sammelsurium kunstgewerblicher Dinge aus aller Welt, im 2.OG schließlich von Malerei und Skulptur, dem eigentlichen Schwerpunkt des Städtischen Museums. Dazu müssen die Besucher aber erst das 2.OG erklimmen, die Eindrücke der speziellen Braunschweiger Historie sind dabei aber längst auf der Strecke geblieben.

Und dann das empfindlichste Defizit: das farbenprächtige jugendstilinspirierte neu geordnete Museum läßt nicht erkennen, dass der historische Teil im Altstadtrathaus die chronologische Wurzel dieser Sammlung bildet. Will man diese Zusammenhänge vergessen oder kann man sie nicht museumskonzeptionell darstellen? Diese Mißachtung der historisch gewachsenen Stadt und deren Bestände an zwei Orten muß jedem Besucher auffallen und jeden kundigen Braunschweiger verletzen.

 Zu 2. So hilflos hätte die Kulturdezernentin sich in der Sitzung am 6. September 2012 nicht darstellen müssen, denn ein „städtisches Konzeptpapier“ ist längst vorhanden, wenn auch in einer skizzenhaften, konzeptionell nicht durchdachten Form [2]. Die Mängel des im Juli 2012 vorgelegten Konzeptpapiers bestanden in der nicht ersichtlichen Trennung von Konzeptionsinhalten, Ausstellungsorten und Veranstaltungen (Ausstellungen, Forschung, Tagung, Kulturelles Begleitprogramm). Diese Mängel konnten vom Kulturdezernat in der Zeit zwischen Juli und September 2012 nicht behoben werden, obwohl eine entsprechende Strukturierung an das Kulturdezernat hilfsweise übermittelt wurde [3]. Über die Inhalte des Programms 1913 könnte erst nach einer Strukturierung der Programmpunkte für 1913 diskutiert werden.

Wenn jetzt die  Kulturverwaltung die Verteilung von Projekte und Veranstaltungen ohne tragfähige Strukturierung durchsetzen wollte, so würden sowohl die etablierten Museen wie auch die freien Träger Schaden nehmen, Glaubwürdigkeit einbüßen  und den Erfolg des Programms 1913 gefährden. Für eine Realisierung hätte das Kulturdezernat zuerst die Grenze zwischen den Aufgaben der öffentlichen Museen und Einrichtungen wahrnehmen und danach entsprechende ergänzende Projekte benennen müssen. Erst auf diese Weise wäre eine verantwortliche Planung zu gewährleisten und ein akzeptierbares Konzept für das Programm 1913 zu erstellen.



[1] NEU ZURÜCK ! STÄDTISCHES MUSEUM BRAUNSCHWEIG Eröffnung am 30.Juni 2012 ab 14:00 Uhr

[2] 1913 – Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne. Ausschuss für Kultur und Wissenschaft, 13.07.2012, Konzeptpapier, 7 S.

[3] E-mail von Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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