Arbeiterfotografien des ehemaligen VW-Mitarbeiters Günter Franzkowiak

Gruppenportrait während einer Raucherpause 1958 Foto: Günter Franzkowiak. 

Das "Institut für Zeitgeschichte" (IZS) und der Kunstverein Wolfsburg zeigen Arbeiterfotografien des ehemaligen VW-Mitarbeiters Günter Franzkowiak. Die Ausstellung ist sehr erfolgreich, wie sich bisher zeigte. So manch eine/r (es waren fast nur Männer), der sich die Fotos ihres Kollegen anseht, wird sich erinnern - an die Zeit damals, in den 50er bis 70er Jahren. An die Zeit des Käfers und als dieser noch unter Bedingungen hergestellt wurde, die heute kaum noch vorstellbar sind. Es ist eine Ausstellung für unsere VW-Region, fotografisch dokumentiert von einem engagierten Kollegen. (red)

Siehe Bericht in der TAZ vom 23. April 2019

Wolfsburger Nachrichten vom 12.April 2019

Pressemitteilung Noch ehe sich Günter Franzkowiak nach seiner Lehre als Werkzeugmacher im Volkswagenwerk seinen ersten Käfer kaufen konnte, erwarb er eine Spiegelreflexkamera und hielt damit immer wieder Momente aus seiner Umgebung fest, insbesondere aber jenen Ort, an dem er einen Großteil seiner Zeit verbrachte: seinen Arbeitsplatz. Ab Anfang der 1950er Jahre war er mit seiner Kamera aus eigenem Antrieb und ohne spezielles Konzept im Volkswagenwerk unterwegs und fotografierte seine Kollegen, sowohl aus dem Werkzeugbau als auch aus anderen Abteilungen. Er dokumentierte Arbeitsabläufe ebenso wie Maschinen und besondere Anlässe wie Pausenmomente. Die entstandenen Fotografien sind nicht nur als sozialhistorische Zeugnisse interessant, sondern verweisen auch auf ein besonderes Kapitel in der Geschichte der Fotografie.

Frühstückspause mit Vorzugsmilch 1953 Foto: Günter Franzkowiak. 

Die sogenannte Arbeiterfotografie war in Deutschland besonders in den Jahren zwischen 1925 und 1935 populär, stagnierte jedoch während der Zeit des Nationalsozialismus. Ab den 1960er Jahren griffen wieder vermehrt Amateure zur Kamera und ermöglichten als Fotografen „aus den eigenen Reihen“ einen ganz besonderen Blick auf die Arbeitsvorgänge. Zu dieser zweiten Welle der Arbeiterfotografie zählen auch die Fotografien des Wolfsburgers Günter Franzkowiak, der immer noch in der Stadt lebt.

Von Eva Nick (Wolfsburger Nachrichten) während des Lebeck-Wettbewerbs entdeckt, reifte sogleich mit dem Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) die Idee zu einer Ausstellung. Mit dieser Idee trat Dr. Alexander Kraus vom IZS an Dr. Justin Hoffmann vom Kunstverein Wolfsburg heran. Die gemeinsam erarbeitete Ausstellung präsentiert eine kleine Auswahl von 27 Fotografien Günter Franzkowiaks im „Raum für Freunde“ des Kunstverein Wolfsburg.

Begleitend zur Ausstellung erscheint die neue Ausgabe von „Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte“ als Themenheft und ist ganz den Fotografien Günter Franzkowiaks gewidmet.

Günter Franzkowiak „Arbeit“

Eröffnung: 11. April 2019, 19 Uhr

Ausstellung: 12. April – 5. Mai 2019

Raum für Freunde im Kunstverein Wolfsburg, Schlossstr. 8, 38448 Wolfsburg

Öffnungszeiten:

Mi–Fr: 10–17 Uhr

Sa: 13–18 Uhr

So: 11–18 Uhr