Welch ein Triumph für Frau Merkel und was für eine Klatsche
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- Veröffentlicht: Montag, 23. September 2013 00:08
- Geschrieben von Uwe Meier
Welch ein Triumph für Frau Merkel, was für eine Klatsche - und was für eine Überraschung! Dieses Ergebnis ist kein Unfall, es ist ein Totalschaden – für Rot - Grün. Noch nicht mal im Ansatz ist eine Rot-Grüne Konstellation zu bemerken. Die klassischen Bündnisse Schwarz-Gelb und Rot-Grün bekommen keine Mehrheit mehr zustande. Bei der SPD passte der Kandidat überzeugend nicht zum Programm und bei den Grünen das Wahlprogramm mit den Steuererhöhungen nicht zur Partei. Die Wahlplakate hat man ohnehin nur auf dem dritten Blick verstanden.
Unausweichlich ist ein Neuanfang bei den Grünen. Ihre alten Kämpfer haben in egozentrischer Veteranen-Verblendung dafür gesorgt, dass dem Wachstum der grünen Milieus in der Gesellschaft ein so miserables grünes Wahlergebnis gegenübersteht.
Dem grandiosen Sieg von Angela Merkel bei dieser Bundestagswahl steht ein Beben in der Parteienlandschaft gegenüber. Die FDP wird zu einem Nichts von der schwarzen Dampfwalze plattgemacht. Sie wird das erste Mal seit 1949 nicht mehr im Bundestag vertreten sein. Das überrascht nicht und kaum jemand wird ihr eine Träne nachweinen. Diese Partei ist einfach überflüssig, hatte keine Kompetenz aber dafür schwache Karrieristen und verwechselte ständig Politik mit Klientelinteressen. Damit sind Philipp Rösler und Rainer Brüderle Geschichte. Herr Lindner wird kommen.
Die Frage, mit wem die Kanzlerin den Regierungsauftrag umsetzen wird, rückt nach diesem dramatischen Wahlabend nur kurzzeitig in den Hintergrund. 69 Prozent wollen schwarz-rot. Na, dann ist ja alles vorgegeben – mit den zu erwartenden Störungen. Trotz des grandiosen Ergebnisses wird Merkel auch in den kommenden Jahren nicht durchregieren können. Nach den bisherigen Hochrechnungen wird sie einen Koalitionspartner brauchen, aber der wird handzahm sein und sich selbst unkenntlich für zukünftige Wähler machen. Für eine Partnerschaft auf Augenhöhe ist die SPD zu schwach. Aber die Siegerin hat eine CSU am Hals, die vor Kraft kaum laufen kann.
Peer Steinbrück sagt nun zackig ade, während Sigmar Gabriel schon um die angeblich in der SPD so verhasste Große Koalition buhlt. Nur so wird ihm eine Debatte um den Parteivorsitz erspart bleiben, zu der sich der Hamburger Olaf Scholz schon warm gelaufen hatte.