EIN AUFRUF!

Griechenland steht am Abgrund der Staatspleite. Was tut das gewählte Staatsoberhaupt? Es will das Volk befragen, den Souverän in jeder Demokratie, diejenigen, die eigentlich alle Macht auf sich vereinigen. Ein Fanal. Das Volk wird befragt! Europas Mächtige sind geschockt, die Finanzmärkte brechen ein, Analysten sind erschüttert. Kann ja wohl nicht wahr sein.

DAS IST NICHT RICHTIG.

Das System, in dem wir leben, ist kaputt. Es geht zuende. Das sehen nicht nur wir, das ahnt jeder. Und es wird so kommen. Es ist an der Zeit, sich auf darauf zu besinnen, was uns aus der ewigen Abfolge von Kriegen und Zerstörungen, von Anfeindungen und Mauscheleien, von Korruption und Vetternwirtschaft herausgeführt hat: Die Demokratie.

Bloß wie? Das wollen wir wissen. Wir regen uns auf, wir sind empört, wir sind entsetzt. Aber haben wir eine Stimme? Ja. Wir haben sie. Jeder von uns. WIR MÜSSEN DIESE STIMME WIEDER ERHEBEN! Denn WIR sind der Souverän. Jeder von uns. Jede Frau und jeder Mann, die in diesem Staat und in Europa und auf der Welt leben. WIR haben die Macht!

Aber ohne, dass wir auch SAGEN, was uns stört, WAS wir besser haben wollen, anders, neu, OHNE dieses wird sich NICHTS ändern. WIR sind in der Pflicht, unser Gesicht zu zeigen und unsere Meinung mit anderen zu teilen. Zu diskutieren, Ideen und Lösungen für eine bessere Zukunft auszutauschen. JENSEITS aller Parteigrenzen. JENSEITS aller bisherigen Gräben und politischen Lager. Als Menschen. Als Bürgerinnen und Bürger. Als Alte und Junge, als Frauen und Männer, als Junge und Alte.

Und das nicht fern ab in New York oder in Frankfurt am Main. Wir sind hier in Braunschweig und hier müssen wir anfangen.

Am 11.11. ist eine Chance.

Am 11.11. 2011 werden weltweit wieder Menschen auf die Straßen und Plätze gehen und gegen die Ohnmacht der demokratischen Systeme gegenüber dem weltweiten Finanz- und Wirtschaftssystem protestieren.

Auch wir von Occupy Braunschweig ­ Echte Demokratie Jetzt! sind wieder dabei. Ab 17 Uhr werden wir auf dem Bankplatz Präsenz zeigen und rufen zu einer "Langen Nacht der Demokratie" auf.

In einem großen Zelt wollen wir mit Bürgerinnen und Bürgern das Gespräch suchen. Wir wollen ihnen einen Raum bieten, in dem sie ihr Unbehagen und ihre Empörung angesichts der nicht enden wollenden Folge von Krisen äußern und mit anderen darüber diskutieren können.

Das Programm geht am 11.11. weit über das hinaus, was wir bisher unternommen haben. So wird es unter anderem einen Workshop zur Plakatgestaltung geben, wir werden Wünsche, Anregungen und Gedanken rund um Themen wie Geld und Demokratie, Bankensystem und Regierungsmacht, Europapolitik und Privatisierung vor Ort sammeln und ein offenes Mikrofon zur Verfügung stellen. Teilnehmen werden dieses Mal auch zahlreiche Lokalgrößen aus Kunst und Kultur: So wird die Gruppe Sambattac für den richtigen Rhythmus sorgen, Lord Schadt ein Gastspiel im Zelt geben und Schriftsteller wie Thorsten Stelzner Lesungen veranstalten.

Am Vormittag des 12.11. werden wir auf den Kohlmarkt ziehen und dort die Ergebnisse dessen präsentieren, was in der "Langen Nacht der Demokratie" von den Bürgerinnen und Bürgern zusammengetragen, erarbeitet und diskutiert wurde. Dort wird es dann eine Abschlusskundgebung und eine Solidaritätsbekundung mit denjenigen geben, die zur gleichen Zeit in Frankfurt am Main und Berlin aus Protest das Banken- bzw. Regierungsviertel umzingeln werden.

Wer etwas verändern möchte, der kommt.

Wer uns unterstützen möchte, ist herzlich willkommen, wer mitmachen möchte ist herzlich willkommen, wer etwas beitragen möchte, der hat eine Bühne. Wir werden die Nacht auf dem Bankplatz verbringen. Wir freuen uns über jede Kanne Kaffee, über jedes belegte Brötchen, über warme Decken, über Zuspruch, über Tee, über ein aufmunterndes Wort, eine nette Geste, ein Gespräch.

Kommt und seht. Macht mit.