Agrarfabriken Stopp! Beginn einer neuen Bewegung
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- Veröffentlicht: Dienstag, 25. Januar 2011 15:53
- Geschrieben von Astrid Goltz und Christoph Bautz
22.000 Menschen verlangten mit einer vielfältigen und kraftvollen Demonstration grundlegende Konsequenzen aus dem Dioxin-Skandal. Ein klasse Auftakt für ein Jahr der Auseinandersetzung um eine andere Agrarpolitik!

Was für eine kraftvolle, kreative und lebendige Demonstration! Über
22.000 Menschen gingen am Samstag in Berlin für eine grundlegende Wende
in der Agrarpolitik auf die Straße. Und viele nahmen den Eindruck mit
nach Hause: Mit dem zurückliegenden Wochenende könnte eine weitere
Bewegung der "Mutbürger/innen" entstanden sein, die sich mit
kosmetischen Konsequenzen aus dem Dioxin-Skandal nicht abspeisen lässt.
Campact hat die Demo in einem breiten Bündnis von Organisationen mit
vorbereitet.
Unser Demofilm hat die Aufbruchstimmung eingefangen.
Die Demo war ein klasse Auftakt in ein Jahr, in dem uns große
Auseinandersetzungen bevorstehen, denn in den nächsten Wochen wird sich
entscheiden, ob mit Aigners Aktionsplan wirklich Konsequenzen aus dem
Dioxin-Skandal gezogen werden. Campact will verhindern, dass die
Agrarlobby die Pläne für schärfere Kontrollen und mehr Transparenz
verwässert - wie bisher nach jedem Lebensmittelskandal.
Im Sommer geht es dann ums Ganze: Landwirtschaftskommissar Ciolos will
die milliardenschweren EU-Subventionen für Agrarfabriken massiv
herunterfahren und sie bäuerlichen Betrieben zugute kommen lassen, die
strenge Umweltauflagen einhalten. Doch Aigner blockiert bisher diese
Pläne! Mit einer kraftvollen Kampagne wollen wir sie zu einem
Kurswechsel zwingen.
Einsteigen müssen wir womöglich auch wieder in die Auseinandersetzung um
Gentechnik auf unseren Feldern. Denn unser großer Erfolg, das Verbot
von Gen-Mais MON810, ist in Gefahr! Wenn die EU-Kommission die
europaweite Zulassung von MON810 erneuert, verliert das deutsche
Anbauverbot seine Gültigkeit.
Auf den kraftvollen und kreativen Schwung der Großdemo vom Wochenende
können wir gemeinsam aufbauen. Spannende Monate liegen vor uns. Wir
setzen weiterhin auf Ihre Unterstützung!
Astrid Goltz und Christoph Bautz
Lesen Sie hier noch den Kommentar von Heribert Prantl ("Das grosse Fressen") aus der "Süddeutsche Zeitung", einschließlich einer Bildstrecke von Lebensmittelskandalen. Red.