Opern-Nacht: „Feuertaufe“ im Sturzregen bestanden
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- Veröffentlicht: Sonntag, 27. August 2017 17:37
- Geschrieben von Klaus Knodt
Vor der einmaligen Kulisse des Burgplatzes genossen die Liebhaber schöner Stimmen eine kurzweilige Opern-Nacht. Foto: Klaus Knodt
Die Musiksparte trägt dem Staatstheater Braunschweig seit Jahren überregionalen Ruhm und den Ruf eines „Sprungbretts“ für aussergewöhnliche Karrieren ein. Dass das Ensemble unter der Generalintendanz von Dagmar Schlingmann und der jungen Operndirektorin Isabel Ostermann diese Tradition fortführen möchte, wird langjährige Zuschauer erfreuen – und kann Opern-Novizen neugierig machen.
Operndirektorin Isabel Ostermann (links, gebürtige Braunschweigerin) und Generalintendantin Dagmar Schlingmann begrüßten das Publikum und führten durch das Programm. Foto: Klaus Knodt
Der neue Generalmusikdirektor Srba Dinic verpflichtete interessante neue Stimmen an das Staatstheater Braunschweig. Foto: Klaus Knodt
Mit einem bunten Potpourri („Topf zum Lächeln“) aus den zehn anstehenden Premieren und zwei Wiederaufnahmen der kommenden Spielzeit empfahlen sich die SolistInnen, Chor, Extrachor und Orchester in der Burgplatz-Arena. Technisch sehr sauber, machtvoll und etwas furios leitet der neue Generalmusikdirektor Srba Dinic das Staatsorchester zur Eröffnung mit Mozarts „La Clemenza di Tito“. Dass er auch die leiseren Schattierungen abzudecken vermag, freut die Gemeinde in seiner Interpretation von Puccini’s „Tosca“: Fast getragen darf Luciano Batinic, der in Vilnius schon den „Filippo“ und an der Semperoper in Dresden sang, unter dem Dom das „Te Deum“ interpretieren. Spontaner Applaus des Publikums.
Auf Jelena Bankovic (Sopran) als festes Ensemblemitglied dürfen sich die Musiktheater-Freunde mehrfach freuen. Rechts die freien Plätze waren für den fantastischen Chor reserviert. Foto: Klaus Knodt
Dinic brachte mit dem mexikanischen Tenor Hector Sandoval (u.a. in Jules Massenet’s „Werther“ zu sehen), den festen Ensemble-Mitgliedern Jelena Kordic (Mezzosopranistin) und Jelena Bankovic (29, gab ihr Debüt an der Staatsoper Berlin) und dem 1. Kapellmeister Ivan Lopez Reynoso neue Stimmen und Talente nach Braunschweig, die eine musikalisch und gesanglich interessante Spielzeit erwarten lassen. Maximilian Krummen und Ekaterina Kudryavtseva zeigten in Schostakowitschs Duett zu „Moskau, Tscherjomuschki“, dass auch moderne Singspiele (Premiere: Mai 2018) zu Recht auf dem Spielplan stehen.
Leider liegt Braunschweig in dieser Saison am Meer – und musste unter den bösen Tiefs leiden. Nach einer verlängerten Regenpause wurde der unterhaltsame Abend aus Sicherheitsgründen vorzeitig beendet.
Beim Einsetzen des Regens verließen die Mitglieder des Orchesters blitzartig die Bühne. Die wertvollen Instrumente dulden kein Wasser. Dennoch genossen die Zuschauer einen schönen Abend. Foto: Red.
Beim Theaterfest am Sonntag, 3. September, ab 14 Uhr, können sich alle Kulturinteressierten über den Spielplan, die Solistinnen und Solisten, die Schauspielparte, das Tanztheater und die Orchesterpläne informieren. Dazu gibt es ein umfangreiches Programm u.a. mit Kostümversteigerung, Führungen, Spielplanvorstellung mit Intendantin Dagmar Schlingmann, Flashmob mit dem Tanzensemble und einem Tangoabend im Großen Haus.