Gemeinden dürfen Megaställe verbieten

zusammen mit einem "Hühner-Ballett" präsentierten wir vergangenen Mittwoch vor der Sitzung des Bundeskabinetts über 120.000 Unterschriften unter unseren Appell gegen Megaställe. Und es hat sich wahrlich gelohnt: Agrarministerin Aigner gab ihren Widerstand gegen ein neues Baugesetz von Minister Ramsauer auf (Siehe Bericht im B-S). Künftig dürfen Gemeinden Megaställe verbieten - ein klasse Erfolg!

Die Entscheidung zeigt, wie wirksam unser gemeinsamer, hartnäckiger Protest sein kann: Vor zwei Wochen blockierte Aigner noch Ramsauers wegweisenden Gesetzentwurf - wir starteten unseren Appell. Sie lenkte daraufhin etwas ein, wollte aber nach uns vorliegenden Informationen eine bundeseinheitliche Regelung verhindern. Wir legten mit einer Presseaktion nach: Eine Ramsauer-Puppe befreite vor dem Kanzleramt Hühnerpuppen aus "Aigners Megastall", die sich per "Hühner-Ballett" bedankten. Viele Fotografen und Fernsehteams waren vor Ort.

Schauen Sie unseren Kurzfilm zur Aktion: http://www.campact.de/campact/spenden/support3

Was sind die Gründe, für diesen und ähnliche Erfolge unserer Arbeit? Zum einen schnell sein: Campact gelingt es innerhalb von ein bis zwei Tagen einen Online-Appell aus dem Boden zu stampfen - und Zehntausende beteiligen sich in den ersten Stunden. Schnelligkeit war einmal mehr entscheidend: Aigners Position zu Megaställen hatte in den Medien noch keine breiten Wellen geschlagen. So konnte sie ohne Gesichtsverlust zurückrudern.

Zum zweiten, Bündnisse schmieden: Kompetente Bündnispartner wie diesmal die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft, ProVieh und die Kampagne "Meine Landwirtschaft" brachten in die Kampagne ihr Fachwissen ein.

Und zum dritten, den Protest auf die Straße tragen: Sei es mit schnell organisierten Aktionen wie dem "Hühner-Ballett". Oder sei es mit Demonstrationen - wie der Großdemo für eine Agrarwende am 21. Januar gemeinsam mit 23.000 Menschen und einem beeindruckend breiten Bündnis von Organisationen.

Dadurch entsteht öffentlicher Druck. Und dass sich Aigner hierauf hin bewegt, kennen wir schon: Vor drei Jahren verweigerte sie sich monatelang einem Verbot von Gen-Mais MON 810. Erst nachdem sich Zehntausende unserem Appell an die Ministerin anschlossen, viele Campact-Aktive Aigner bei ihren öffentlichen Auftritten mit Aktionen unter Druck setzten und wir ihr in Zusammenarbeit mit mehreren Fachorganisationen mit einem Gutachten alle Argumente für eine Verbotsverfügung lieferten, lenkte sie ein.

Der jetzige Erfolg gegen den Bauboom von Megaställen ist ein wichtiger, aber nur ein erster Schritt: Denn das neue Baugesetz greift erst ab einer Anlagengröße von 3.000 Mastschweinen bzw. 85.000 Mastgeflügel. Wir brauchen ein weit schärferes Baurecht. Und wir müssen in den nächsten Monaten dafür sorgen, dass die Milliarden an EU-Subventionen statt an Tierfabriken mehr in eine bäuerliche und ökologisch nachhaltige Landwirtschaft fließen.

Schnell sein, Bündnisse schmieden, Protest auf die Straße tragen - das sind Erfolgsrezepte unserer Arbeit. Doch die alles entscheidende Stütze sind unsere über 9.000 Förderer/innen. Ihre regelmäßigen Förderbeiträge ermöglichen Campact, aus dem Stand Kampagnen zu starten und an ihnen bis zur politischen Entscheidung dran zu bleiben. Bereits mit einem monatlichen Beitrag von fünf Euro helfen Sie, die Handlungsmöglichkeiten von Campact entscheidend auszuweiten.

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