Eintracht Braunschweig - zum 4. Mal aufgestiegen. Herzlichen Glückwunsch!

Das war eine tolle Saison für uns und für Eintracht.

Eine Saison der Superlative - in der 3. Liga.

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Niemals zuvor hat eine Mannschaft so viele Punkte eingesammelt – oder besser, erkämpft und erspielt. Mit 85 Punkten stellte Eintracht die bisherige Bestmarke von Union Berlin mit 78 Zählern locker ein. Noch nie hat eine Mannschaft in der 3. Liga so wenig Tore – nur 22 – zugelassen und so viele geschossen, nämlich 81. Diese Leistung zeugt von einer hohen Konstanz der Leistungsbereitschaft, von Spielfreude in der Mannschaft und einer großen Trainerleistung.

Dem Präsidenten Sebastian Ebel, Thorsten Lieberknecht und seiner Mannschaft einen Herzlichen Glückwunsch!

 

Der Erfolg hat viele Väter, so ein Sprichwort. Das ist bei Eintracht auch so. Mit den Worten "Der Verein braucht professionelle Hilfe", trat Sebastian Ebel 2007 seine Arbeit an und umgab sich mit professionellen Strukturen. Er hat seine Wahl gerechtfertigt und hat endlich das politische Geklüngel bei der Vereinsführung beendet. Doch die Versuchung sich politisch einzumischen, um am Erfolg teilzuhaben, ist nach wie vor allzu groß. Die Bürgerbefragung zum Stadionausbau war mal wieder so ein Populisten-Manöver. Der Oberbürgermeister Dr. Hoffmann musste seine Demokratiefähigkeit unter Beweis stellen und die erfolgreiche Eintracht kam ihm da zupass. Glanz sollte von der Eintracht auf ihn abfallen. Die Fans erkannten das Spiel natürlich und sagten im Ratssaal zu dem Befragungs-Theater ihre Meinung .

Natürlich musste nach dieser so erfolgreichen Saison groß gefeiert werden - im Rathaus und in der Innenstadt. Warum eigentlich? Die Feiern fanden bei vielen tollen Spielen im Stadion statt. Die Fans zelebrierten ihre Eintracht bei jedem Heimspiel und bei vielen Auswärtsspielen. Im Stadion hatten die Erlebnisse und Jubelstürme ihr zuhause. Es war eine Freude dabei zu sein.

Doch dann wieder die Politik, die es nicht sein lassen kann: Nichts gegen „Goldene Bücher“, aber die Frage darf erlaubt sein: Steht nun etwa diese zweifellos tolle Drittligamannschaft, die den Aufstieg in die 2. Liga geschafft hat, auf einer Ebene mit den Spieler der herausragenden Meistermannschaft von 1967 – mit Lothar Ulsass, Walter Schmidt, Joachim Bäse, Horst Wolter, Klaus Gerwien, Wolfgang Grzyb, und wie sie alle heißen. Mitnichten, die Mannschaft unter dem langjährigen Trainer Helmuth Johannsen ist seinerzeit deutscher Fußballmeister geworden und die Eintracht heute leider nur Meister der Dritten Liga und nicht der ersten. Aber das kann ja noch werden. Hoffentlich!

Eintracht ist nun zum vierten Mal in das Bundesliga-Unterhaus aufgestiegen. 1988, 2002 und 2005 war das schon mal der Fall. Im Grunde also nichts Besonderes. Und keinesfalls ist es das, was OB Hoffmann sagte: „Dies ist eine besondere Mannschaft. Sie hat ein Stück Stadtgeschichte geschrieben“. Lassen wir also die Tassen im Schrank. Mit dem Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt durch die Meistermannschaft der Dritten Liga, ist die Meistermannschaft von 1967, die einst die beste Deutschlands war, herabgewürdigt worden.

Etwa 18 000 Fans jubelten den Profis auf dem Schlossplatz zu, weil die als Drittliga-Meister nach vier Jahren die Rückkehr in die 2. Liga geschafft hatten. „Unglaublich, was hier abgeht. Andere müssen für so etwas Deutscher Meister werden“, sagte Kapitän Dennis Kruppke. Richtig! Fragt sich nur, was denn noch passieren soll, wenn Eintracht wieder Deutscher Meister werden sollte, was viele von uns so sehr wünschen.

Das Goldene Buch hat dann schon die Meistermannschaft der 3. Liga besetzt. Die Schlossfassade als Kulisse geht auch nicht mehr. Hatten wir dann auch schon. Vielleicht hängt dann eine Riesenprojektionsfläche vor der Schlossfassade – quasi eine Fassade vor der Fassade, mit einem Abbild des Vatikan. Das wäre dann was epochal Neues und dem Anlass vielleicht angemessen, denn höher geht`s nicht. Und das inzwischen politische „Goldene Buch“? Geht dann auch nicht mehr. Wie wär`s denn mit dem edelsteinbelegten Evangeliar von “Heinrich der Löwe“?

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Das war keine Anti-Atom-Demo vor dem Rathaus - das sollte ein Fussballfest sein.