Reparaturcafe und das Montieren unter dem Kreuz

Alle vier Wochen öffnet in Braunschweig ein sog. Reparaturcafe seine Türen. Ich war dort, um bei meinem Bügeleisen das marode Kabel ersetzen zu lassen. Im Braunschweig-Spiegel hatte ich von dem Angebot gelesen. Am 9.12.2017 war es dann soweit. Ich betrat einen Raum an dessen Stirnwand ein großes Kreuz hing. Es waren die Räume der Landeskirchlichen Gemeinschaft in der Karlstraße 95.

Eins war mir klar, die freiwilligen Bügeleisenmonteure konnten kein Ersatzkabel haben und auch keine Steckkontakte. So gut ausgestattet kann eine Werkstatt, die nur sporadisch öffnet, nicht sein. Also besorgte ich mir schon mal vorab ein Kabel und die Verbindungsklemmen.

Wir reparieren ein Bügeleisen. Foto: Oliver Ding

Pünktlich kreuzte ich mit meinem Bügeleisen auf und war voller Erwartung. Ene freundliche Dame begrüßte mich und fragte, ob ich angemeldet sei. Natürlich nicht! Ausnahmsweise ging es trotzdem. Sie füllte einen Zettel mit meinen Daten aus und fragte mich nach dem Gerät. Aha, ein Bügeleisen der Marke Philips. Sie schrieb das auf eine Papierwand und bat mich leckeren Kuchen zu essen, natürlich auch Kaffee/Tee/Wasser zu trinken. Was für ein Service, dachte ich.

Nach 10 Minuten, ich war mit dem Kuchengenuss noch nicht fertig, war ich dran. Ein freundlicher Mann, Elektrotechniker stand auf seinem Namensschild, bediente mich. Geschickt ging er zu Werke. Im Grunde hätte ich das auch selber machen können, dachte ich so bei mir, aber die Verbindungen zwischen Kabel und Eisen war schwierig. Sie brauchten eine Spezialzange, um die Klemme zusammen zu drücken. Den Rest klemmen ließ ich da für weitere Bügeleisen. Ich dankte, entrichtete meine großzügige Spende und ging.

Die Stunde im Reparaturcafe war gut investiert. Reparatur gelungen, was dazugelernt und viele nette Menschen getroffen. Das ist ein spannender und sinnvoller sozialer Dienst, dachte ich so bei mir. Schön, dass es so was gibt in unserer Stadt.

Ein kurzes Gespräch mit Oliver Ding, dem Organisator des Reparaturcafes ergab, dass zu jedem Termin 20 bis 50 Hilfebedürftige kommen. Hauptsächlich sind es kleine Elektrogeräte, die repariert werden. So sah ich elektrische Zahnbürsten, Wasserkocher und auch eine Stereoanlage auf den Tischen - und eben mein Bügeleisen. Oliver Ding sagt: "Du kannst gerne mit jedem defekten Gegenstand zu uns kommen. Vorraussetzung ist, dass dieser noch mit einer Hand zu tragen ist, da wir keine Ausstattung und Platz für große/unhandliche Geräte haben. Also - Waschmaschinen geht nicht!

Pressemitteilung