Krankenhaus St. Vinzenz Braunschweig - Neustrukturierung kommt voran

-  Ausbau als „Haus der Lunge“ mit Alleinstellungsmerkmalen in der Region
- Geburtshilfe wird eingestellt

Die Krankenhäuser und die medizinische Versorgungstruktur zukunftsfest zu machen, ist eine zentrale Aufgabe von Politik, Krankenkassen und Krankenhäusern. Doppelstrukturen abzubauen,Fähigkeitsschwerpunkte zu stärken sowie weiter zu spezialisieren sind die Herausforderungen, vor denen die Akteure im Gesundheitswesen stehen.

Im Rahmen der Neustrukturierung des Krankenhauses St. Vinzenz hat der Träger, die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Hildesheim diese Zukunftsaufgabe in die Hand genommen. Das Krankenhaus St. Vinzenz wird als Haus der Lunge mit den Schwerpunktbereichen Pneumologie sowie Schlaf- & Beatmungsmedizin ausgerichtet. Darüber hinaus wird Expertise in der Kardiologie und in operativen Fachrichtungen vorgehalten.

 

Das katholische Krankenhaus mit 103 Planbetten hat nun nach Gesprächen mit Vertretern von Sozialministerium, Krankenkassen und den anderen Braunschweiger Krankenhäusern beschlossen, die geburtshilfliche Belegabteilung zum Jahresende 2016 zu schließen.

Die geburtshilfliche Belegabteilung wurde bisher zusammen mit fünf Belegärzten und vier freiberuflichen Hebammen betrieben. Ausschlaggebend für die Entscheidung war eine stagnierende Entwicklung der Geburtenzahlen am Krankenhaus (2015: 297 Geburten). Zum Vergleich: Das Klinikum Braunschweig verzeichnete 2014 fast 1.400 Geburten und die Diakonissenanstalt Marienstift fast 700 Geburten.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht”, betont der Verbundgeschäftsführer Dr. Gregor Zehle und ergänzt: „Die Geburtshilfe war über Jahrzehnte ein wesentlicher Teil des Hauses. Mit den Beteiligten sind wir uns einig, dass erhebliche Investitionen und Strukturverbesserungen erforderlich wären, um die Abteilung zukunftsfähig zu halten. Ein kostendeckender Betrieb wäre damit außer Reichweite.“ Von der Schließung der Abteilung sind neben den Beleghebammen und Belegärzten auch acht Mitarbeiterinnen auf der Station betroffen. Die Geschäftsleitung ist mit den Beteiligten über das weitere Procedere im Dialog.

Frauen, die Ihre Geburt im Krankenhaus St. Vinzenz geplant haben, können sich an ihren Belegarzt, ihre Belegärztin oder an ihre Hebamme wenden.