Unglaublich: OB Markurth verlegt Gedenkkundgebung an Reichspogromnacht zugunsten der Braunschweiger PEGIDA

Die Stadt Braunschweig hat heute per Verfügung eine vom Bündnis gegen Rechts angemeldete Versammlung unter dem Motto

"Reichspogromnacht 9. November 1938 –

Erinnern, Gedenken, Handeln! Wir sagen NEIN zu Antisemitismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit und Hetze gegen Flüchtlinge!",

die am 9. November 2015 um 18 Uhr vor dem Rathaus (Platz der Deutschen Einheit) stattfinden sollte, auf den Domplatz verlegt und eine anschließende Demonstration auf der angemeldeten Route untersagt.

Die Kundgebung des Bündnis gegen Rechts, bei der auch Vertreter der liberalen jüdischen Gemeinde Wolfsburg/Braunschweig und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA)  sprechen werden, muss damit einer ebenfalls für den Tag angemeldeten Versamlung des Braunschweiger Ablegers der PEGIDA-Bewegung, BRAGIDA ("Braunschweig gegen die Islamisierung des Abendlandes") weichen. Bei der Versammlung von BRAGIDA, bei der in der Vergangenheit auch immer wieder bekannte Neonazis und rechte Hooligans teilgenommen haben, soll der bundesweit "bekannte Neonazi" (Stuttgarter Zeitung) Michael Mannheimer sprechen.

David Janzen, Sprecher des Bündnis gegen Rechts dazu: "Es ist unglaublich: Ausgerechnet am 9. November, dem Gedenktag an die Reichspogromnacht, dürfen in Braunschweig nun also 'Wutbürger', Nazis und rechte Hooligans direkt vor dem Rathaus auftreten und ihre Hassreden halten und wir müssen mit unserer Kundgebung zur Mahnung an die Verbrechen des Faschismus weichen. Die Entscheidung der Versammlungsbehörde ist ein Schlag ins Gesicht aller, die sich seit Jahren in dieser Stadt gegen Rassismus, gegen Antisemitismus und gegen Neofaschismus engagieren und Montag für Montag gegen BRAGIDA protestieren, um diesen Hetzern nicht die Straße zu überlassen."

Auch Sebastian Wertmüller, Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft ver.di Süd-Ost-Niedersachsen, die ebenfalls zur Kundgebung des Bündnis gegen Rechts aufruft, zeigt sich empört: "Dieser Tag ist ein Erinnerungstag an den Auftakt zur Vernichtung der deutschen und europäischen Juden vor 77 Jahren. Da haben Neonazis, Rechtspopulisten, Rassisten und Hooligans am zentralen Platz der Stadt nichts zu suchen - sonst übrigens auch nicht."

Weitere Informationen, den Aufruf und die unterstützenden Organisationen und Personen, so wie die geplanten Redner*innen finden sie auf unserer
Homepage: http://buendnisgegenrechts.net