Afrika steht auf der internationalen Agenda,...
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- Veröffentlicht: Montag, 10. Juli 2017 11:43
- Geschrieben von Uwe Meier
Diese Kinder am Strand werden in Westafrika kaum eine Chance haben. Vielleicht kommen sie ja zu uns, wenn wir ihnen keine Chancen eröffnen. Foto: U. Meier
so lässt unsere Regierung verlautbaren. Bei G 20 in Hamburg sollte auch über Afrikas Probleme (oder unsere) geredet werden. Wurde nichts draus. Sollte vielleicht darüber geredet werden, weil derzeit eine der schärfsten Hungerkatastrophen in Ostafrika abläuft oder gar wegen des massiven Land-Grabbing? Sicher nicht, weil das niemanden in Europa, Asien oder Amerika interessiert, wenn in Afrika oder im Mittelmeer Menschen sterben. Schon gar nicht die ach so "katholischen Christen" und deren Kirchenoberhäupter in Polen.
Interessant für uns Europäer sind eher die afrikanischen Ressourcen. Also Bodenschätze und die fruchtbaren Böden für den Exportpflanzenanbau. Da hat sich wenig geändert in den letzten 200 Jahren. Es soll investiert werden in Afrika, so die Bundesregierung. Er gibt genug Geld, das auf renditereiche Investments wartet, denn Zinsen gibt es ja kaum noch. Steht dabei die Entwicklung des jeweiligen Landes oder der Region im Fokus? Eher nicht, sondern wohl eher die renditeträchtige Anlage. Aber vielleicht gelingt ja beides. Gute Arbeitsplätze und renditeträchtiges Investment. Man darf skeptisch sein.
Auf jeden Fall geht es aber um die Flüchtlinge, die zu Hunderttausene warten, um nach Europa, speziell Deutschland, zu gelangen. Das gilt es nun gemeinsam zu verhindern, wie auch immer, möglichst menschenverträglich. Flüchtlinge in absaufenden Schlauchbooten stören nach der Tagesschau das schöne Feierabendgefühl. Noch gut in Erinnerung ist der Spruch vergangener Jahrzehnte: „Kommt ihr nicht zu uns, dann kommen wir zu euch.“ Nun sind sie da, und es wollen noch viel mehr kommen.
Viele Jobs sollen in Afrika entstehen, und dafür ist Wachstum notwendig, so sagt die EU. Dieser Rückschluss ist schlicht falsch. „Wachstum und Armut haben nicht direkt etwas mit Migration zu tun“, so Carlos Lopes, bis 2016 Generalsekretär der UN-Wirtschaftskommission für Afrika. Er führt weiter aus: „Gibt es in einer Region keine Jobs, werden Migranten von dort weggehen. Gibt es Arbeit, bleiben sie dort. Das ist etwas anderes als bloßes Wirtschaftswachstum als solches. Das Problem ist, dass immer die Rendite im Mittelpunkt steht und selten der Mensch.
Aus einigen Staaten Afrikas, die am schnellsten wachsen, gehen die meisten Menschen weg, um anderswo Arbeit zu suchen. Wenn überhaupt, müsste man Wirtschaftssektoren fördern, die viele Jobs schaffen.“
Vielleicht ist es besser „von unten zu denken“ und nicht überzustülpen. Was ist stark in der Region? Was hat Potenzial, kann die Frage lauten. Darauf könnte dann die Wertschöpfungskette aufbauen. Vielleicht fehlt es aber auch an der Basisversorgung. Einfach zu wenig Wasser, zu schlechte Straßen, keine Schulen. Wenn die Basis fehlt kann nichts wachsen, kann sich wirtschaftlich nichts entwickeln.
Ein solches Gebiet habe ich besucht – in Benin: Darüber ein kurzer Bericht.
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