Der unfaire Weihnachtsmarkt

Der braunschweiger Weihnachtsmarkt ist einer der schönsten Norddeutschlands - so sagt man. Er ist hoch erfolgreich, indem er Hunderttausende oder gar Millionen BesucherInnen anzieht. Die Menschenströme werden tagtäglich mit modernsten Methoden gemessen, um dann in der Zeitung zu verkünden, wie erfolgreich das Stadtmarketing ist. Und mal ehrlich - der Braunschweiger Weihnachtsmarkt ist auch schön. Er fügt sich ins mittelalterlich anmutende Ambiente und erwärmt das konsumbereite Herz, und das auch noch mit Ökostrom. Wenn das nichts ist! Da passt doch alles, oder etwa nicht? Sollte es da noch Nörgler geben? Nein, gibt es nicht.

Doch irgendwas fehlt. Es fehlt die FAIRNESS. Braunschweig ist faire Stadt, aber wo ist der Hinweis darauf, zumal zu Weihnachten.  So gibt es nicht einen Stand, der fair produzierte Waren anbietet. Natürlich nicht, denn es geht ausschließlich um Profit und gute Gefühle, und der Profit sollte so hoch wie möglich sein. Faire Waren mindern den Profit, kommen aber vielleicht dem eigentlichen Sinn von Weihnachten entgegen. Da muss man nicht unbedingt die herausragend guten und fairen, in Olivenöl eingelegten Tomaten aus Palästina aus dem Raum Bethlehem kaufen. Wäre zwar ein schöner Bezug, aber es geht um mehr. Es geht um Weihnachten, und dieses Fest sollte, wenn es schon dem Konsum zu dienen hat, wenigstens annähernd fair gestaltet werden, zumal in der Fairtrade Stadt Braunschweig.

Vorschlag: Viele Bewerber gibt es für den Weihnachtsmarkt, und das Stadtmarketing sucht sich die Teilnehmer nach zuvor bestimmten Kriterien aus. Ein Kriterium könnte sein, dass mindestens ein Produkt je Stand aus dem fairen Handel zu kommen hat, oder die Stadt könnte einen fairen Marktstand sponsern. Sicherlich wird uns gemeinsam was einfallen, wenn wir denn wollen - zu Weihnachten.