Fairer Handel: Steiles Wachstum in der Nische

Der faire Handel befindet sich weiterhin auf Rekordfahrt. Über eine Milliarde Euro (1.027 Mio.) haben die Verbraucher und Verbraucherinnen 2014 für fair gehandelte Ware ausgegeben, so der Branchenverein "Forum Fairer Handel". Damit stieg 2014 der Fairtrade-Absatz in Deutschland so stark wie nie zuvor. Bio, regional, nachhaltig – die Deutschen kaufen zunehmend bewusst ein, und das gilt auch für Produkte aus fairem Handel.

In Deutschland profitiert Fairtrade von einem allgemeinen Trend hin zu bewussteren Konsum. Gegenüber den boomenden Bio- und regional erzeugten Waren allerdings, droht Fairtrade ins Hintertreffen zu geraten. So ist das Bio-Siegel in Deutschland heute schon etwas bekannter als das Fairtrade-Pendant. Im europäischen Vergleich ist Deutschland zwar Bio-Paradies, hinkt beim Absatz fair gehandelter Ware aber Ländern wie Großbritannien und der Schweiz hinterher. „Deutschland ist ein vergleichsweise schwieriger Markt“, erklärte denn auch Overath, Geschäftsführer von "Transfair" aus Köln. Schließlich gäben die Deutschen im europäischen Vergleich vergleichsweise wenig Geld für Lebensmittel aus. Doch in der Branche gibt es auch Kritik am Massenmarkt. Siehe auch TAZ vom 6.8.15

Der Verein "Fair in Braunschweig" fühlt sich sowohl in seinem täglichen Engagement für den fairen Handel als Zukunftsbranche bestätigt als auch hinsichtlich der Kritik an der Branche.

"Glaubwürdigkeit bei der Einhaltung von Versprechungen" ist das Kernelement des fairen Handels. Das muss immer wieder geprüft und transparent dargestellt werden", so das Vereinsmitglied Dr. Uwe Meier. Der Zertifizierungs- und Siegelexperte Meier verweist immer wieder darauf, dass Glaubwürdigkeit nicht nur eine Frage der Siegel sei, sondern auch eine Frage des Vertrauens. Wenn Vertrauen herrscht, sind Siegel und kostspielige Zertifizierungen nicht notwendig. Aber diese Diskussion hat gerade erst begonnen.