ECE: Abwasserkosten nur für einen Tag Bauzeit berechnet

ECE wurden nur Abwasserkosten für einen Tag Bauzeit berechnet. Eine Bürgeranfrage und darauf folgende Dienstaufsichtsbeschwerde brachten es an den Tag: seit über einem Jahr wurde aus der ECE-Baustelle Wasser abgepumpt, was das Zeug hält - immerhin fließt dort in 1 m Tiefe bereits das mit der Oker verbundene Grundwasser. Entgegen eigener städtischer Abwasserbeseitigungs-Satzung hatte OB Hoffmann auf die üblichen Grundwasser-Einleitungsmessungen und darauf fußende Rechnungsstellungen an ECE verzichtet.

Jetzt heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung zur Dienstaufsichtsbeschwerde, wegen der gesetzten Spundwände der Baugrube habe es sich "um vergleichsweise wenig Wasser" gehandelt. Dafür seien pauschal 22 Tsd. Euro in Rechnung gestellt worden. Seit über drei Jahren liegt derselben Verwaltung ein extra fü die Boden- und Wasserverhältnisse erstelltes Gutachten der Fa. Geologik vor, welches unter den Bedingungen der eingebauten Spundwände eine "Teildurchlässigkeit" dieser Basisabdichtung bescheinigt und daraus "nach überschlägigen Berechnungen" in die Baugrube eindringende und damnach abzupumpende Grundwassermengen von 200 bis 400 Litern pro Sekunde errechnet. Das wären dann 12-24 Kubikmeter pro Minute oder 17-34 Tausend Kubikmeter pro Tag.
Jeder in die Regenwasserkanäle eingeleitete Kubikmeter reinen Grundwassers ist aber sonst mit 80 bis 90 Cent an den Kanalhaushalt zu bezahlen. Damit wären also schon p r o T a g 25 -50 Tsd Euro an Einleitungskosten vom ECE an den Abwasserhaushalt der Stadt zu entrichten gewesen oder, umgekehrt gefragt, wollte man dem ECE die übrigen Abwasserkosten in Höhe von 5-10 Mio. € schenken? Sollten die übrigen Gebührenzahler die 5 bis 10 Mio.€ für das ECE mitbezahlen? Hat sich deshalb das ECE bei Herrn Hoffmann kurz vor der Wahl mit dem Lichtfeuerwerk zur Portikus-Enthüllung großzügig bedankt?