"BIO" reicht nicht - Glaubwürdigkeit ist gefragt

 

Ungarisches Wollschwein Foto: Stephan A. Lütgert / PIXELIO

 

Nein, die Landwirtschaft ist nicht ins Gerede gekommen. Über diese wird schon immer geredet - und das zu Recht. Denn schließlich geht es um gesunde Nahrungsmittel, ausreichende Ernährung für alle und um ein nachhaltiges Wirtschaften im Sinne des Brundtland-Berichts von 1987, also des Sustanzerhalts für kommende Generationen.

Mit dem Film "Wie billig kann Bio sein?" wird die Bio-Branche in der Landwirtschaft an den Pranger gestellt. Und das ist richtig so. So wie die konventionelle Landwirtschaft hat auch die Bio-Landwirtschaft ihre Skandale, denn beide wirtschaften auf der Grundlage der Marktgesetze und die verleiten insbesondere im Zeitalter des Ökonomismus auch zum Betrug.

Damit wird die Bio-Landwirtschaft jedoch nicht in Frage gestellt, sondern die Glaubwürdigkeit des Kontroll-Systems. Diese erleidet einen herben Rückschlag, der von Fachleuten erwartet wurde. Es war nur eine Frage der Zeit. Die Diskussion wird hoffentlich weiter gehen, denn Glaubwürdigkeit erlangt man nicht nur durch ein ausgefeiltes Kontrollsystem, sondern durch Bio-Landwirte, die von ihrem Handeln überzeugt sind. Das kann dadurch belegt werden, dass sie ständig versuchen ihre Produktion umweltfreundlicher zu gestalten, und das über die Bionormen hinaus.

Das Zertifizerungssystem sollte überdacht werden. Es verleitet zu Unregelmäßigkeiten, denn mit den Jahren entwickelt sich mit dem Zertifizierer ein Beziehungsgeflecht zu beiderseitigem Vorteil - auch im negativen Sinne hinsichtlich der Kontrollgenauigkeit. Das muss dringend hinterfragt werden.

Die Tageszeitung, die den Bio-Landbau schon immerschreibend befördert hat, befasst sich heute umfassend mit dem Problem des Biolandbaus. Hier die Links zur Diskussion:

"Es ist was faul im Bio-Land"

"Dem Acker geht es besser"

"Moderner Ablasshandel" Kommentar von Ingo Arzt

"Vitamine gibt es überall"

 


Kommentare   
 
0 #1 Binka Mettwurst 2012-09-05 17:42
Na, das ist ja super. So haben einige scheinheilige Biokonsumenten endlich ein Alibi, weiter konventionell hergestellte Lebensmittel zu kaufen und zu konsumieren. Geld wird obendrein noch gespart!