Tanz der Vampire

Münchener Oberbürgermeister Ude (SPD) fühlt sich bei der Privatisierung „von Blutsaugern umgeben“
An Roman Polanskis „Tanz der Vampire“ fühlt sich OB Ude nach dem Besuch eines Kongresses des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen erinnert.

Zwar sind die Kassen auch in München leer und die Schulden steigen, doch wird München nicht - wie zuletzt in Dresden – ihre kommunalen Wohnungsunternehmen an ausländische Investoren verkaufen. Im Gegenteil, München stockt den eigenen Bestand noch auf und verhindert damit gezielt die operative Mehrheit des US Finanzinvestors Fortress.

Dr. Christian UDE, der auch Präsident des Deutschen Städtetages ist, stellt deutlich klar, warum er bei Immobilienprivatisierungen gegen den Strom schwimmt: Er glaubt einfach nicht an die Versprechungen, dass die bundesweit um Wohnimmobilien werbenden Finanzinvestoren angesichts der branchenüblichen Renditeerwartungen und ihre Versprechungen hinsichtlich Weiterverkäufe an Dritte. Ude ist vielmehr der Meinung, dass die Wohnungen vielfach Spielball von Spekulationen sein werden. Die kommunale Daseinsfürsorge würde mit dem Wohnungsverkauf aufgegeben und damit ein wichtiges kommunalpolitisches Steuerungsinstrument. Ude betrachtet es als einen strategischen Fehler und kurzfristiges Denken, wenn städtisches Immobilienvermögen verkauft wird.
Städtische Programme böten speziell Familien preiswerten Wohnraum. Ein Beispiel ist das "München-Modell", mit dem die Stadt Miet- und Eigentumswohnungen vorzugsweise für Familien mit mittleren Einkommen fördert. Außerdem werden Sozialwohnungen gebaut, die auch zum großen Teil Familien zugute kommen.
(Quellen: Thomas Magenheim: "München gibt seine Wohnungen nicht her". In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 14.03.06, Seite 2 sowie http://www.muenchen.de/Rathaus/dir/stadtspitze/obkolumn/39249/index.html