Flughafenaussbau unsinnig

Die Braunschweiger Zeitung berichtet wieder einmal über den Flughafen. Eine Frage wird nicht gestellt: Ist der geplante Flughafenausbau wirklich erforderlich?

Nach dem neusten Stand der Dinge, sieht es so aus, dass nach dem im Entwurf vorliegenden neuen Flughafenkonzept der Bundesrepublik Deutschland eine Flughafenerweiterung in Braunschweig nicht mehr genehmigt würde.

Aus dem Entwurf geht auch hervor, das die EU Förderbedingungen wesentlich verschärft werden.Auch die Novellierung des Lärmschutzgesetz wird maßgeblich und vielleicht auch ausschlaggebend sein,von dem vorhaben einer Verlängerung abzusehen und dadurch eine Einschränkung der Lebensqualität in unserem Wohn- gebiet zu verhindern. Ich hoffe das auch die Gerichte dies so sehen. Die Bundesrepublik Deutschland verfügt über 17 Internationale Verkehrsflughäfen, 21 regionale von denen zur Zeit 14 im regelmäßigen (auch internationalen) Luftverkehrsdienst angeflogen werden, sowie mehr als 150 Verkehrslandeplätze und rund 200 Sonderlandeplätze. Braunschweig wird hier nicht mehr als Regionalflughafen genannt.

Hieraus ergibt sich ein dichtes Flugplatznetz in Deutschland das seinesgleichen in Europa sucht. Mittlerweile verursacht der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg ein Verlust von 2.1 Millionen Euro für die der Steuerzahler zu 82% aufkommen muss.

Die Ziele der Flughafenerweiterung sind bis heute unklar: ob Forschungsflughafen, Verkehrsfughafen oder nur VW für seine Ultralangstreckenflüge eine Verlängerung der Landebahn will. Weitere aktuelle Ereignisse, die auch für die Unnsinnigkeit einer Start- und Landebahnverlängerung in Braunschweig sprechen: die SPD im niedersächsischen Landtag wendet sich gegen den Ausbau des Flughafens Kassel-Calden (Hessen!), weil auch dieser Flughafen unwirtschaftlich ist. Die Bürgerinitiativen sind der Meinung, dass die Verlängerung in keiner Weise gerechfertigt ist. Das Luftverkehrsaufkommen am Braunschweig-Wolfsburger Flughafen ist nach einem Bericht des Lärmschutz-beauftragten gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Nachtflugbewegungen, das sind abweichend von der rechtlichen Definition Flüge zwischen 22.00 und 6.00 Uhr, liegen mit 6,5% auf einem niedrigen Niveau. Das bedeutet, dass der in den letzten 15 Jahren zu beobachtende Rückgang der Gesamtflugbewegungen nahezu stagniert bzw. sich in den letzten Jahren kaum weiter fortgesetzt hat und damit auf den niedrigsten Stand seit 1991 gesunken ist. Die Wirtschaftlichkeit des Flughafens ist nicht gegeben und damit die Wahrscheinlichkeit, dass sich das derzeitige jährliche Defizit von 2.1 Millionen Euro weiter erhöhen wird. Dass die Landebahnverlängerung für die Forschung am Standort Braunschweig nicht nötig ist, haben zwei Vorhaben bestätigt: Die DLR erhält rund 30 Millionen Euro zum Ausbau von Simulationsforschungen. Die Airbus-Flugversuche werden in Toulouse ( Frankreich) konzentriert. Des weiteren werden am Flughafen für weitere 30 Millionen Euro 7 TU-Institute gegründet. Damit soll die Zusammenarbeit TU-VW ausgebaut werden. Unsinnig ist angesichts der heutigen Rahmenbedingungen (Infrastruktur, Nähe zu anderen Großflughäfen - Hannover 60Km entfernt -, Bevölkerungszahlen im Einzugsbereich, Bevölkerungsdichte im Flughafenumland) auch der Gedanke, von Braunschweig aus Charterflugverkehr mit großen Maschinen durchzuführen.

Es wäre ein Skandal, wenn in der bankrotten Stadt Braunschweig, deren Schulen und Gebäude mangels Geld verrotten, alle Lichter ausgehen, nur um ein Prestigeobjekt mit unabsehbaren Folgen für Mensch und Natur in Kralenriede, Bienrode, Waggum, Hondelage, Ouerum, Lehre, usw. durchzusetzen.