Asse II mit neuem Betreiber BGE

"Pressemitteilung"

Betreiber der Schachtanlage Asse II muss Atommüll trocken halten!


Der Asse II-Koordinationskreis grüßt den neuen Betreiber der Schachtanlage Asse II, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und in deren Geschäftsführung Frau Ursula Heinen-Esser, Herrn Dr. Ewold Seeba und Herrn Dr. Hans-Albert Lennartz. Christiane Jagau, Mitglied des BUND: „Wir verbinden diesen Gruß mit der
Aufforderung, Begleitstrecken zu den Atommüll-Kammern auf der 750 m- Sohle aufzufahren, so dass unten im Berg kontrolliert werden kann, welche Laugenzuflüsse dort vor den Kammern auftreten. In die Atommüllkammern auf der 750 m-Sohle läuft nämlich ein Teil des Laugenzutritts in Asse II. Der Zufluss hat gegenwärtig ein Gesamtvolumen von etwa 12 Kubikmetern täglich.“ Ein Teil der Lauge fließt durch Atommüllkammern hindurch und konnte bis vor kurzem in Laugenteichen auf der „2. südlichen Richtstrecke nach Westen“ auf der 750 m-Sohle aufgefangen werden.

Laut einer Meldung der BGE vom 2.5.2017 hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als letzte wesentliche Handlung in seiner Verantwortung für die Schachtanlage Asse II diese Strecke am 24.4. komplett verfüllt. Am 25.4.2917 ging dann die Verantwortung vom BfS auf die BGE über.
Heike Wiegel Vorstandsmitglied des Vereins „AufpASSEn“: „Durch diese Verfüllung gingen die letzten Beobachtungsmöglichkeiten auf der 750 m- Sohle verloren. Außerdem wurden möglicherweise durch die Verfüllung Fließwege zugedrückt. Seit mehreren Jahren hat der Asse Koordinationskreis (A2K) und die Wissenschaftler der Asse 2 Begleitgruppe den Betreiber BfS vor den Auswirkungen diese Maßnahme gewarnt, ohne dass das BfS sich mit diesen Warnungen und mit Alternativvorschlägen in Genehmigungsverfahren wissenschaftlich auseinandergesetzt hat.“
Darüber hinaus fordert der Asse II-Koordinationskreis zum Umgang mit der Schachtanlage:

1. Der Betreiber muss eine detaillierte Planung für die Rückholung des Atommülls vorlegen!
2. Alle Arbeiten im Bergwerk sind in ihren Auswirkungen auf die Rückholung abzuwägen und zu dokumentieren, insbesondere in den Genehmigungsunterlagen.
3. Das Notfallkonzept ist zu revidieren: Atommüll muss möglichst trocken gehalten werden. Durchnässung und Auflösung des Atommülls dürfen nicht billigend in Kauf genommen werden!

Andreas Riekeberg: „Der Asse II – Koordinationskreis lädt zur Unterstützung der Forderungen durch Unterzeichnung eines Protestbriefes auf der Plattform openpetition.de ein.“ (Adresse: http://kurzlink.de/keine-asseflutung


 

 Protestkundgebung am 2.5.2017 in Berlin, auf dem "Platz  
des 18. März"
mit A. Riekeberg, Chr. Jagau und H. Wiegel

Foto: Manfred Kramer