Beim Atommüll alles auf Null

Statt "Standortsuche" Neustart beim Umgang mit Atommüll verlangt: Beim Atommüll alles auf Null

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In einer gemeinsamen Erklärung fordern jetzt Vertreterinnen der Standorte ASSE II, Morsleben, Gorleben und Schacht KONRAD Bundesumweltminister Röttgen und die Vertreter der Länder, die sich am morgigen Freitag zu einem Atommüll-Gipfel treffen, auf, sich einem grundsätzlichen Neuanfang beim Umgang mit dem Atommüll zu stellen.

"Wir wissen jetzt gerade mal, wie Atommülllagerung nicht geht, deshalb wissen wir noch lange nicht, wie es gehen kann. Beim jetzigen wissenschaftlichen und politischen Erkenntnisstand kann bei einer Gesetzgebung kein Endlagersuchgesetz, sondern nur ein Gorleben- und Schacht Konrad- Durchsetzungsgesetz herauskommen. Das lehnen wir entschieden ab!", erklärt Kerstin Rudek für die BI Lüchow-Dannenberg.

Es gehe derzeit auch nicht darum, an neuen Standorten alten Fahler zu wiederholen: "Asse II, Morsleben und der Strahlenskandal im Zwischenlager Gorleben sind mehr als genug: wir brauchen kein neues Gesetz und keine neuen Standorte, wir brauchen ein neues Konzept, das die Erkenntnisse aus 40 Jahren verfehlter Atommüllpolitik berücksichtigt", erläutert Silke Westphal für die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD.

Eine wichtige Erkenntnis aus ASSE II und Morsleben sei etwa, dass die Lagerung kontrollierbar sein und es möglich sein muss, korrigierend einzugreifen, wenn sich Annahmen und Prognosen als falsch erweisen. "Die Ewigkeitslast Atommüll kann nicht "endsorgt" werden", warnt Eleonore Bischoff von der Wolfenbütteler AtomAusstiegsGruppe (WAAG), "Sie verzeiht weder Fehlentscheide, Experimente noch Scheinlösungen. Wir um Asse II und Morsleben erleben leider, wovon wir hier reden."

Aufgabe sei zunächst, die Rahmenbedingungen für eine offene gesellschaftliche Diskussion zu schaffen. Dazu gehört die Aufgabe der Standorte Gorleben und KONRAD und es dürfe kein weiterer Atommüll produziert werden. Außerdem werden staatliche Garantien verlangt, dass es sich um eine singuläre Lösung für die exakt zu bestimmende Menge und Zusammensetzung des in Deutschland angefallenen Atommülls handelt. Alle in Betracht kommende Standorte müssen bis zum Schluss Herr aller Verfahren bleiben und jederzeitiges Veto-Recht haben.


Rückfragen:
Eleonore Bischoff  05331-74182
Kerstin Rudek  0160 - 15 92 473

Peter Dickel  0531 - 8956 01