CDU will Sicherheit der Trinkwasserversorgung in Braunschweig aufs Spiel setzen!

Manfred Schimmel  / pixelio.de

Wie immer, wenn es um GEFÄHRLICHE Eingriffe geht, sind Aussagen dazu in harmlos klingenden Formulierungen versteckt: Am Montag dem 5.9.2011 war der Braunschweiger Zeitung zu entnehmen, welche kommunalpolitischen Vorstellungen die Kandidaten für die Nordstadt haben - so sie denn welche haben. Ganz verschämt, zwischen wohlklingenden Floskeln, verkündet der CDU-Kandidat und Leiter des ADAC-Gaus Niedersachsen Herr Reinhard Manlik seine Vorstellungen zum Schulgarten:

"Für den Hauptschulgarten ist die beste Pflege sicherzustellen. Eine Erweiterung nach Norden, der Bau eines Parkplatzes und die Einbeziehung des Bullenteiches sind mein Ziel."

Pflege des Schulgartens? - "Pflege" hört sich gut an, auf jeden Fall positv. Welche Bausteine für ein Pflegekonzept stellt sich Herr Manlik vor? Meint er vielleicht eine noch naturnähere Gestaltung mit einer Ausweitung der Grünflächen und einer Einschränkung der Wildparkerei? Oder eine Einschränkung der zunehmenden Kommerzialisierung in der Gartennutzung? In dem Wasserschutzgebiet wäre das dringend geboten. Es sollte nicht vergessen werden: das gesamte Gebiet liegt in der Wasserschutzzone 2, da gibt es knallharte Auflagen aus der Schutzgebietsverordnung!

Aber der Bau eines Parkplatzes? - Wenn, dann direkt an der Bahnstrecke, außerhalb des Wasserschutzgebiets. Das Problem ist, dass das Schutzgebiet langsam aber stetig einer anderen Nutzung zugeführt wird, wie man an der inkonsequenten Überwachung des illegalen Verkehrs ("Zufahrt verboten!" - Sperrpfosten rausgerissen!) vom und zum Schulgarten erkennen kann! Die Wildparker und Brunnenvergifter im Wasserschutzgebiet werden anscheinend von der Stadt und Polizei geduldet im Gegensatz zur Zigarettenkippe auf dem Straßenpflaster.

Doch nun kommt der Hammer: Einbezug des Bullenteichs! - Der Bullenteich liegt mitten in der Schutzzone 1! Hier darf gar nichts, aber auch wirklich gar nichts passieren, weil dies die absolute Schutzzone um die Trinkwasserbrunnen herum ist!

Unglaublich, will die CDU gültiges Recht brechen? Und will die CDU unsere letzten eigenen Wasserreserven in der Stadt der Gefahr einer Verschmutzung aussetzen?

Es ist zwar richtig, dass unser Trinkwasser aus dem Harz kommt. Aber was ist mit eigenverantwortlicher Risikovorsorge in unserer Stadt. Wer garantiert denn über Generationen hinweg, dass die Wasserversorgung aus dem Harz in hoher Qualität und ausreichender Menge weiter so funktioniert. Dafür ist das Wasserwerk Bienroder Weg mit hohem Aufwand modernisiert worden, so dass die Stadt Braunschweig selber in der Lage ist, auch im Notfall ihre Bürger mit Trinkwasser bester Qualität zu versorgen!

Diese Versorgungssicherheit scheint die CDU aufgeben zu wollen.

Oder steckt da gar etwas ganz anderes hinter? Vielleicht die Ausweisung eines stadtnahen Wohngebiets im Grünen für gehobene und höchste Ansprüche in Stadtnähe. Dass der CDU ökologische Ansprüche in der Stadt recht gleichgültig sind, ist ja nun hinlänglich bekannt, weil vielfach bewiesen. Mit einer indirekten  Brunnenvergiftung wäre eine neue Qualität der Verantwortungslosigkeit erreicht.

Da heißt es: Bürger, seid wachsam!