Gentechnik - EU will neue Regeln

"Die Europäische Kommission treibt gegen den Widerstand von EU-Staaten, Europaparlament und Umweltschützern die Re-Nationalisierung der Anbaugenehmigung für gentechnisch veränderte Pflanzen voran. Die Mitgliedstaaten sollen künftig ihr ganzes Land oder einige Regionen zum gentechnikfreien Raum erklären können, wie aus einem internen Papier der Kommission hervorgeht, das der F.A.Z. vorliegt."

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Die in dem F.A.Z.-Artikel aufgestellte Behauptung

"Die Lage ist so kompliziert, weil auf der einen Seite die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) Einfuhrverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen nur erlauben, wenn es wissenschaftlich belegbare Gesundheits- oder Umweltschutzbedenken gibt. Die aber hat bisher niemand nachweisen können",

ist so nicht richtig.

Wie auf der Veranstaltung der Ev. Akademie Abt Jerusalem am 30.10.2011 deutlich wurde, gibt es in wissenschaftlichen Kreisen durchaus ernst zu nehmende Zweifel, ob die derzeit verwendeten Methoden zum Nachweis möglicher langfristiger Beeinträchtigungen oder gar Gefahren ausreichend sind. So sei es immer eine Frage der angewandten Untersuchungsmethoden, ob etwas gefunden wird. Die richtige Auswahl der Methoden sei das Problem, weil  es auch sachfremde  Einflussfaktoren gäbe.

In einem TAZ-Interview mit der EU-Kontrollstellen-Chefin Frau Geslain-Lanéelle wird das geringe Problembewusstsein deutlich, dass ihre EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beim Thema Gentechnik hinsichtlich der engen Verzahnung zwischen Genehmigungsbehörde (EFSA), Industrie und Wissenschaft hat.

Weiterhin liegt eine zusammenfassende Veröffentlichung seit einigen Wochen vor, die an den Behauptungen, wissenschaftlich belegbare Umweltschutzbedenken gebe es nicht, aus mehreren Gründen nicht nur zweifelt. In der Veröffentlichung werden sogar Falschaussagen belegt. So gibt es durchaus ernst zu nehmende nachhaltige Umweltauswirkungen in den Gebieten, in denen langfristig gentechnisch veränderte Pflanzen (Mais und Sojabohne) genutzt werden.

Braunschweig-Spiegel berichtete ausführlich mit Original-Veröffentlichung darüber