Asse-Müll in Schacht Konrad?

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Das ist eine gute Nachricht! Der Asse-Atommüll soll rausgeholt werden. Zunächst ist das eine wichtige politische Entscheidung. Sie wäre trotz der anderen Optionen wie Umlagerung in größere Tiefen oder Betonverfüllung anders auch kaum durchsetzbar gewesen. Der politische Druck war und ist enorm – ein Verdienst der Bürgerinitiativen, deren Sachkenntnis, Besonnenheit und Ausdauer- ohne Zweifel.

Aber warten wir es ab. Zu oft wurden politische Entscheidungen aus technischen oder sonstigen Gründen wieder einkassiert. Die Macht des Faktischen schlug schon zu oft zu. Türchen hat man sich auch jetzt schon geöffnet. Erst mal muss man sehen, wie es in den Kammern aussieht, wie die Rückholbedingungen sind. Und da ohnehin nicht alles in den vorgesehenen Schacht Konrad passt, wird vielleicht nur ein Teil des Mülls aus der Asse rausgeholt und der Rest drin belassen – aus „technischen Gründen“.

Die weniger gute Nachricht: Der Atommüll soll im Schacht Konrad eingelagert werden. Das war zu erwarten, schon der ehemalige Umweltminister Gabriel wollte das so. So einfach wird das jedoch nicht gehen.  Hier gibt es Kapazitätsprobleme und rechtliche Hindernisse. Dazu siehe das Schreiben von Udo Dettmann Asse "passt" nicht in KONRAD hinein und der Bericht in der TAZ, in dem Peter Dickel von der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad zu Wort kommt: Kein Platz für Röttgens Pläne.

Ausführlich geht die Braunschweiger Zeitung im Leitartikel auf die Asse-Problematik ein. Das ist auch notwendig, denn das Zusammenrücken der Region Braunschweig, vom Oberbürgermeister Dr. Hoffmann massiv gefordert, birgt nicht nur mögliche Vorteile sondern auch  Nachteile, wie der Asse-Atommüll. Seltsam nur dass diese Stadtverwaltung unter OB Dr. Hoffmann sich nicht in die Diskussion einmischt, sie geradezu totschweigt – so als gäbe es keinen Atommüll vor ihren Toren in der Region.


Aber auch Hoffnung ist angesagt. Die Atomstromproduktion war letztes Jahr auf dem Tiefststand – auch ohne Rezession. Dazu ein Artikel vom Ökonomen Raimund Kamm: 2009: so wenig Atomstrom wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.

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