Gutachten Jasperallee bewertet Bäume, die es gar nicht gibt!

BI Baumschutz irritiert über gravierende Fehler im Baumgutachten

Eine Überprüfung der Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig (BBB) in der Jasperallee hat ergeben, dass das Baumgutachten die Bäume Nr. 720 und 1110 detailliert bewertet, obwohl es diese Bäume gar nicht gibt!

„Entspringen die Angaben über diese nicht vorhandenen Bäume der Phantasie des Gutachters? Sind sie abgeschrieben aus alten Berichten zu der Zeit, als dort noch Bäume standen?“ fragt Baumschützer Edmund Schultz und ergänzt: „Bei derart krassen Fehlern können wir nicht mehr darauf vertrauen, dass die anderen Prüfergebnisse die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort wahrheitsgemäß wiederspiegeln. Wir fordern ein neues Gutachten!“

Die Baumschutzinitiative hat noch weitere Fehler gefunden. Alle Bäume wurden mit einem einheitlichen Alter von 50 Jahren angegeben, obwohl sie nachweislich zwischen 1953 und 2013 gepflanzt wurden und somit zwischen 5 und 65 Jahre alt sind (plus Pflanzalter). Die Baumkarte auf Seite 154 stimmt nicht mit den Einzelgutachten überein. Zwei Bäume wurden übersehen und nicht geprüft (Nr. 740 und 1120).

Dazu Baumschützerin Sabine Sambou: „Statt erneut Geld in ein neues, hoffentlich neutrales Gutachten zu investieren wäre es viel besser, die geplanten 392.000 € für Neupflanzungen auf der Jasperallee, im Stadtbezirk und in ganz Braunschweig zu verwenden. Mehrere tausend Bäume sind durch die Orkane der letzten Jahre gefallen und der trockene Sommer 2018 wird uns viele weitere Bäume kosten. In dieser Situation sollte die Stadt gar keine Bäume fällen und dafür auch noch Geld ausgeben. Wir brauchen dringend neue Bäume. Die Neubepflanzung der Jasperallee nach historischem Vorbild läuft uns ja nicht weg!“

Birgit Huvendiek von der BBB bekräftigt: „Für diese Position gibt es große Zustimmung in der Bevölkerung. Die Politiker/innen, die heute über Leben oder Tod der alten Bäume entscheiden, sollten bedenken, dass sie nicht nur von der BI Baumschutz, sondern auch von sehr vielen Wählerinnen und Wählern genau beobachtet werden!“