Der Fahrradkrieg: Kampf um die Straßen - Reportage im NDR

Radfahrer als Biomasse, Nahkampf mit ein- und ausparkenden Autos, erst im toten Winkel, dann schwerletzt auf der Straße, Radfahrschutzstreifen die eher Gefährdungsstreifen sind und Radfahrstreifen … .  Doch Politiker und Verkehrsplaner behaupten: "Radfahrer sind sicher weil sie besser gesehen werden". Gefühltes Wissen trifft Realität. Bessere Sichtbarkeit verwandelt ein Fahrrad nebst Fahrer/in eben noch nicht in einen SUV. Daran ändern auch schönfärbende Werbe-Clips nichts.




Bildquelle: NDR-Screenshot

Radfahrer können sich nicht einfach mit einem Panzer verkleiden um sich dann sicherer zu fühlen und auch zu sein.
Verkehrsrowdies und RegelmissachterInnen gibt es zu Rade ebenso wie in motorbetriebenen Kraftfahrzeugen. Hier kann man sich in Rücksicht und Appellen üben, Strafzettel verteilen, ... "Umerziehung" versuchen. All das ändert an der grundsetzlichen extrem hohen Verletzlichkeit von Radfahrern - und Fußgängern - absolut nichts. Wenn radfahrbereite Menschen aus Sicherheitsgründen lieber ins Auto steigen, dann läuft in der Verkehrsplanung hierzulande gewaltig etwas falsch. All das vor dem Hintergrund zunehmender Ablenkung aller Verkehrsteilnehmer durch Telefonieren, SMS lesen ... von selbstfahrenden Fahrzeugen ganz zu schweigen.

Im NDR-Film geht es um Oldenburg, Hamburg, ... und auch um Kopenhagen. Viele Szenen der gezeigten deutschen Städten finden wir auch in der Autostadt Braunschweig. Alles keine Einzelfälle.
Ein geradezu "bewusstseinserweiternder" Film für alle VerkehrsteilnehmerInnen.

http://orig.www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Der-Fahrradkrieg-Kampf-um-die-Strassen,sendung631726.html

Mal eben mit etwas Farbe haushaltsschonend einen 70 cm "breiten" Radfahrsteifen auf die Fahrbahn gemalt, an dem dann PKws und Lkws in einer Armlänge Abstand mit Mindesttempo50 an einem vorbeiziehen - und schon fährt es sich "sicher"?!

Ein paar Mal bedrohlich abgedrängt, wars das dann mit der Benutzung des sicheren Radstreifens auf der Fahrbahn ... nach einem Sturzflug durch aufgehende Autotüren empfiehlt sich entsprechender Abstand zu parkenden Autos. Blöd wenn man sich dann außerhalb des Radfahrschutzstreifens oder Radstreifens schon auf der Autofahrbahn befindet ... was verständlicherweise den Autofahrern nicht gefällt und zu neuen Gefahrensituationen führt - oder lieber den breiten Fußweg benutzt, was wieder die Passanten bedrängt und eh verboten ist, es sei denn es ist ausdrücklich erlaubt.

Keine Regel ohne Ausnahme. Oft gewinnt man jedoch den Eindruck das die Regel die Ausnahme ist – was Sinn und Bedeutung von (Verkehrs-)Regeln ad absurdum führt. Nicht selten sieht man sich von diesen Regeln, unsinnigen Verkehrsführungen, unsichtbaren Radwegen, selbst zum Begehen eines Gesetzesverstoßes genötigt um in einem Kompromiss aus körperlicher Unversehrtheit und akzeptablem Zeitverbrauch von A nach B zu kommen. Das wo doch Beispiel mehr als Vorschrift helfen soll. Wie erkläre ich das einem Kind?

"Dabei soll das Fahrrad zentrale Probleme lösen, mit denen deutsche Städte zu kämpfen haben: Stau, Lärm, Luftverschmutzung. Doch dafür sind die Radwege im Norden noch völlig unzureichend: Sie sind schmal, verwinkelt, buckelig, verkrautet oder gleich ganz zugewachsen."  Quelle

Sagt Ihnen der Begriff "Dooring-Zone" etwas?

Zur Legalität oder Unzulässigkeit der Benutzungspflicht von Radfahrsteifen:
http://itstartedwithafight.de/2016/09/06/radwegebenutzungspflicht-vs-dooring-zone/


Aber "Radfahren ist sicher!", so sicher wie die Asse ....