Anschläge und Hetze gegen Flüchtlinge stoppen – Helfen, Unterstützen, Solidarisieren
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- Veröffentlicht: Freitag, 18. September 2015 12:13
- Geschrieben von IG Metall u.a.
Wir protestieren und demonstrieren gegen die zunehmende Hetze und Gewalt gegen Flüchtlinge in unserem Land. Wir verurteilen terroristische Brandanschläge ebenso wie Überfälle und den grölenden Mob vor Unterkünften.
Schon 1992 randalierten Nazis und sonstige Rassisten vor Flüchtlingsheimen bis hin zu Brandanschlägen und Überfällen mit tödlichem Ausgang. Das Grundrecht auf Asyl wurde eingeschränkt und die Ausgrenzung von Asylbewerbern wurde per Gesetz beschlossen (Asylbewerberleistungsgesetz).
Heute versammelt sich wieder ein rassistischer Mob vor Flüchtlingsunterkünften und das nicht nur im Osten der Republik. Wieder stellen sich Nazis an die Spitze ausländerfeindlicher sogenannter Bürgerproteste und rufen diese auf die Straße. Anschläge auf Flüchtlingsheime häufen sich. Etablierte Politiker debattieren erneut über Einschränkungen des Asylrechts, reden von „sicheren Herkunftsländern", von beschleunigter Abschiebung und eingeschränkten finanziellen Leistungen.
In Salzgitter leistet seit vielen Jahren ein breites Bündnis erfolgreich Widerstand gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Hier engagieren sich immer wieder viele Menschen ehrenamtlich für all jene, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Darüber hinaus gibt es mittlerweile viele private Initiativen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Das ist gut und richtig, das reicht aber nicht!
- Wir erwarten eine klare Reaktion des Rechtsstaates: Entschiedene Verfolgung und Verurteilung der Täter und einen überzeugenden Schutz für die Flüchtlinge und ihre Unterstützer!
- Wir sind erklärte Gegner einer Politik, die das Asylrecht weiter einschränken will, die auf beschleunigte Abschiebung und niedrigere Standards setzt!
- Wir sind solidarisch mit allen verfolgten. Wir fordern ein umfängliches und sicheres Asyl in Deutschland unter erträglichen sozialen Bedingungen!
- Wir erwarten einen sozialen und solidarischen Umgang mi den vielen Schutzsuchen –den, die unser Land erreichen. Angemessene Unterbringung, ausreichende und anständige Verpflegung, Integrationshilfen und Zugang zu Kitas, Schulen und zum Arbeitsmarkt.
Wir erinnern an die Jahre der faschistischen Diktatur, die Menschen weltweit und millionenfach zu Tode gebracht oder in die Flucht getrieben hat. Schon deshalb fühlen wir uns zum Protest gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit verpflichtet.
Wir wollen am 26. September mit unserem Fest für Respekt und Toleranz ein Zeichen in Salzgitter setzen und laden alle Bürgerinnen und Bürger und ganz besonders auch alle Flüchtlinge herzlich dazu ein.
Zu den Künstlern:
Töne Braunschweigs:
Diese Gruppe verkörpert das Anliegen unseres Festes bestens. Sie praktizieren den Austausch verschiedener musikalischer Ideen, Sprachen und Kulturen.
Töne Braunschweigs ist ein Verein, für die Gemeinsamkeit und Vielfalt der Beteiligten im Vordergrund steht.
Ihr innovatives Projekt wurde vor Kurzem mit dem „Sally-Perel-Preis“ für Respekt und Toleranz ausgezeichnet.
Black Sea Entertainment:
Tekin Evsen und Ediz Nisanci (Migrantensprecher von VW) sind ein perfektes Beispiel, wie man mit Musik und Medien Diskurse anregt und vor allem Menschen erreicht.
Mit hip hop und Rap engagieren sie sich gegen Rechte, aber auch gegen Schacht Konrad und für soziale Themen.
Pablo Ardouin:
Pablo wurde in Chile geboren und hat sich dort als Liedermacher und Kulturschaffender einen Namen gemacht.
1978, mitten in der Pinochet-Diktatur, gründete er die Kulturvereinigung von Conception, die vielen Künstlern in ihrem kulturellen Kampf gegen die Diktatur eine Heimat bot.
1983 musste Pablo Chile verlassen und wurde in Deutschland und darüber hinaus als Sänger, Gitarrist und Schriftsteller bekannt.
Tino Eisbrenner:
Tino gehört zu den profiliertesten Rockpoeten Deutschlands. Er ist Liedermacher, Theaterdarsteller, Komponist und vor allem: Er mischt sich ein.
Am 14. 8. 2015 gründete er die „Friedensgesellschaft Musik statt Krieg“, deren Anliegen es ist, politisch aufzuklären und zu bilden und über kulturelles Engagement Humanismus vorzuleben.
„Give peace a chance ist kein slogan aus einer romantischen alten Zeit. Gerade heute, wo wir so viel mehr medialer Beeinflussung ausgesetzt sind und mittels medialer Halbwahrheiten und Lügen ein kalter Krieg tobt, fragen wir uns, wie man dem Frieden wieder eine Chance geben kann“.